Munchmuseet, MM K 3315
MM K 3315, Munchmuseet. Datert 08.12.1936. Brev fra Luise Schiefler.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
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tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Lieber Herr Munch,
ob bei Ihnen in Norwegen die Zeit
auch wohl so rast? Ich sitze ganz still
hier auf dem Lande und all die vielen
Vergnügungsmöglichkeiten gehen spurlos
an mir vorüber und dennoch: Weih-
nachten steht vor der Tür und Ihr
Geburtstag ist wieder in Sicht. Dazu
erstmal herzliche Glückwünsche für
ein gesundes, arbeitsfrohes Jahr und
eine fröhliche Feier des Tages. –
Von Hudtwalcker habe ich nichts
gehört und gesehen, auch Herr Ober-
heide ist mir nicht zu Gesicht gekom-
men, so will ich hoffen und anneh-
men, dass Sie wohlauf sind.
Bei uns in der Familie sieht es
auch wieder ganz gut aus, nachdem
2 Enkel mir sorgenvolle Wochen be-
reitet haben. Jetzt steht ihr Besuch
vor der Tür, um hier herausgepflegt
zu werden. Ich bin dankbar, dass ich
den Platz habe und die Möglichkeit zu
helfen. Es geht mir gut und Ottilie, die
bei mir wohnt und durch ihren Unterricht
ab und zu geht, sorgt für die Verbindung,
mit der Welt. Zu sehen giebt ja nun
nicht mehr so viel, wenigstens bleiben
uns die Sensationen und Discussionen
darüber erspart. Ich kehre zurück zum
Leben der Natur, wir haben viel Obst
geerntet und verarbeitet, und nun setzt
der Winterschlaf der Natur ein. Wir
lichten den Wald, die Tannenbäume gehen
auf den Weichnachtsmarkt, die Obstbäume
werden beschnitten, voll Dankbarkeit
sucht man die warmen Zimmer auf.
Ich lese viel alte Briefe und lebe in der
Vergangenheit. Wie schön und interessant
war sie doch! Nun ist (seit 1 Jahr) auch
Fr. Förster-Nietzsche nicht mehr. Ob Sie
wohl noch einmal nach Hamburg kom-
men? Ich fürchte, es locken Sie nur noch
die südlichen Gefilde. Möchte es Ihnen
stets gut gehen.
In alter herzlicher Verehrung
Ihre
Luise Schiefler