Munchmuseet, MM K 2297
MM K 2297, Munchmuseet. Datert 20.03.1915. Brev fra Curt Glaser.
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Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
20.3.15.
Lieber Herr Munch,
Ihr Brief hat mich
herzlich erfreut. Sie sollen
es auch daran erkennen, daß
ich Ihnen umgehend antworte.
Uns, das heißt meiner Frau
und mir, geht es noch immer
unverändert gut, man kann
sogar sagen ausgezeichnet. Vom
Kriege spüren wir bis jetzt sehr
wenig. Nur daß natürlich die
Möglichkeit besteht, daß ich in
irgend einer Form doch noch
herangeholt werde. Das Kriegs-
brot, das man hier ißt, schmeckt
recht gut, und die Brotkarten,
von denen Sie gewiß auch schon
gehört haben, sind so reichlich
zugemessen, daß wir niemals
auch nur die kleinere Hälfte
davon verbrauchen. Sonst be-
kommt man, was man will.
Vom Verhungern sind wir, scheint
es, noch sehr weit entfernt.
Hier ist jeder überzeugt, daß
Deutschland nicht besiegt werden
kann, und jeder hofft, daß
wir Sieger bleiben. Wir sind
doch zum mindesten diejenigen,
die davon reden dürfen, Sieger
zu „bleiben”. Denn Erfolge, wie
Deutschland sie aufzuweisen hat,
das auf beiden Seiten weit in
Feindesland steht, haben die
anderen bisher glücklicherweise
nicht aufzuweisen. So geht bei
uns auch im übrigen das Leben
ganz in den gewohnten Bahnen.
In den Museen fehlen natürlich
eine Anzahl Beamte. Der alte
Springer ist als Hauptmann im
Osten. Er hat nicht geruht, bis
er es durchsetzte, noch bei sei-
nen Jahren hinauszukommen.
Kürzlich hat er ein sehr schweres
Gefecht glücklich überstanden und
trägt nun mit Stolz das Eiserne
Kreuz. Aber die hier geblieben
sind, bleiben auch ihrer alten Be-
schäftigung treu. Ich schrieb Ihnen
schon, daß ich sogar gerade jetzt
im Königlichen Museum eine Munch-
Ausstellung mache. Nächste Woche
wird sie eröffnet. Es heißt: Aus-
stellung skandinavischer Künstler.
Über die Hälfte davon aber sind
Ihre Arbeiten. Daß Sie an die
kleine Platte für das Buch denken,
freut mich sehr. Ich hoffe, daß
es nun in absehbare Zeit auch
zum Druck kommt.
Mit herzlichen Grüßen, auch
von meiner Frau
Ihr
Curt Glaser
