Munchmuseet, MM K 3234
MM K 3234, Munchmuseet. Datert 23.01.1917. Brev fra Gustav Schiefler.
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NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
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Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
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store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
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‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Herrn
E. Munch
Moss (Norwegen)
Lieber Freund!
Für Ihre freundlichen Neujahrswünsche sagen wir alle Ihnen herz-
lichen Dank. Dass ich sie so spät erwidere ist die Folge davon, dass ich
wieder einmal mit meinen Augen festsitze. Ich darf weder lesen noch
schreiben und fühle mich daher in meiner ganzen Tätigkeit auf das Empfind-
lichste gehemmt und beschränkt. Si\o/ sehr mir auch die Meinigen über diesen
Zustand hinwegzuhelfen suchen, geht doch alle Arbeit nur halb so schnell
wie sonst, und da ich nicht nur durch die Schriftleitung der Zeitschrift,
sondern auch durch die Vorbereitungen für eine Reihe von Vorträgen in
Anspruch genommen bin, die ich Ende dieses und Anfang nächsten Monats
im Auftrage des Kulturbundes deutscher Gelehrter und Künstler zu halten
habe, weiss ich manchmal nicht, wo mir der Kopf steht. – Aber in manchen
Stunden, die ich unbeschäftigt verbringen muss, gehen die Gedanken um
so lieber in die Vergangenheit und gerade jetzt, wo eine dichte Schnee-
decke die Erde einhüllt, denke ich viel an die schönen drei Tage, die
wir zusammen im Thüringer Walde verlebten, und nicht minder an die Zeit
vor fün‹d›\f/ Jahren, wo ich mit Ihnen durch den verschneiten Norwegischen
Wald wanderte.
Dass die F\W/ellen der politischen Verhältnisse zwischen unsern
Ländern sich geglättet haben, ist mir eine grosse Freude. Ueber unser
eigenes geistiges Leben und Treiben mögen Ihnen die Hefte meiner Zeit-
schrift Auskunft geben, die ich Ihnen gleichzeitig als Drucksache sende.
Sie ersehen daraus, dass wir, so sehr uns die Kriegsereignisse in An-
spruch nehmen, doch einen wesentlichen Teil unserer Anteilnahme den
geistigen Dingen widmen. Eben habe ich mir noch einen für die L.G.
bestimmten Aufsatz über Ihren wundervollen Landsman Knut Hamsun vor-
lesen lassen.
Hoffentlich ist es Ihnen immer gut ergangen. In den Zei-
tungen lese ich zuweilen Notizen über Ihre Wandbilder in der Aula der
Universität und freue mich von Herzen, dass das nun doch durchgesetzt
ist. – Meine Frau und die Kinder grüssen Sie herzlich; lassen Sie bald
einmal wieder von sich hören.
In alter Freundschaft
Ihr
Schiefler