Munchmuseet, MM K 3254

MM K 3254, Munchmuseet. Datert 25.05.1923. Brev fra Gustav Schiefler.

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Mellingstedt, den 25. Mai 1923



    Lieber Freund!


    Von Herrn Doktor Wartmann hören wir, dass Sie wieder in Zü-
rich auf dem Dolder sind, und die Erinnerungen an die schönen Tage und
Erlebnisse des vorigen Jahres werden wieder doppelt lebendig. Ob wir uns
nun wohl dort unten wiedersehen? Wir fahren am 12. nach München um dort
einige Tage zu bleiben; da viele\l/eicht kommen Sie dann da auch hin. Von da
fahren wir über Lindau–Rorschach nach Davos zu Kirchner.

    Ich bin sehr froh, dass mir Herr Doktor Wartmann in Aussicht stellt,
meine Fragen mit Ihnen durchzugehen; dann wird Ihnen die Erledigung, die
nun doch für die neue Ausgabe nötig ist, erheblich erleichtert. Ueber die
Fragen selbst habe ich das Erforderliche Herrn Doktor selbst geschrieben.

    Hoffentlich sind Sie mit Ihrem Katarrh, der Sie im Winter
quälte, gut fertig geworden. Die Ihnen so bekömmliche Luft in Zürich wird
Ihnen jedenfalls heilsam sein. Wie schön war es, als wir mit Ihnen von dem
kleinen Weinhaus im Walde zurückkamen und die Glocken Zürichs ihren mäch-
tigen Gesang erschallen liessen.

    
    Mit herzlichen Grüssen von meiner Frau und mir,
denen sich auch der kleine Engel anschliesst,

    Ihr alter
Schiefler




    Ich bitte Sie, auch die Verlagsangelegenheit mit Herrn Dr.
Wartmann zu besprechen und seinen Rat einzuholen. Bruno Cassirer trat
seiner Zeit – vor etwa zwei Jahren – an mich mit der Frage heran, ob
ich nicht auch den Munch-Katalog fortführen wolle; er denke ihn dann
ebenso wie er es beim Liebermann gemacht, mit den Abbildungen aller Radie-
rungen pp. zu versehen. Ich habe ihm damals geantwortet, ich sei bereits
an der Arbeit, könne aber den Zeitpunkt der Beendigung noch nicht angeben.

 

      

Seit Sie mir dann in Zürich sagten, Sie hätten mit Br.C. am liebsten nichz\ts/
zu tun, habe ich mit ihm über die Angelegenheit nicht mehr korrespondiert,
weiss also auch nicht, wie er jetzt zu der Sache steht. Nun liegen die
Dinge bei den gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnissen, insbesondere
den ins Unermessliche gewachsenen Druckkosten bei uns sehr schwierig,
und es ist mir zweifelhaft, ob ein anderer Verlag gefunden wird,der
sich auf die Sache einlässt. Es kommt hinzu, dass die Rechtschlage sehr
zweifelhaft ist, d.h. ob nicht Cassirer ein Recht auf die neue Auflage
hat. Zwar ist er nicht im eigentlichen Sinne Verleger, hat vielmehr
nur den Kommissionsverlag des fertig gedruckten Buches übernommen, ist
aber doch auf dem Titel als Verleger angegeben. So ist es sehr wohl mög-
lich, dass er nicht ohne Erfolg die Rechte des Verlegers in Anspruch nimmt.
Ich glaube zwar nicht, dass er ein Recht hat, aber es würde immer unbequem
sein, in Weiterungen zu geraten. Darum möchte ich vorschlagen, ob wir nicht
trotz allem bei Br.C. bleiben, wenn er den Katalog drucken will. Aber
wenn Sie Sich nicht dazu entschliessen mögen, stehe ich natürlich zu Ihnen.
Denn Ihr Interesse ist es, dem gedient werden soll und das den Ausschlag
geben muss. Es wäre glaube ich gut, wenn Sie das alles mit Herrn Dr. W.
durchsprächen, den ich gebeten haben diesen eingelegten Brief zu lesen,
um Ihnen die Mühe der Wiederholung zu ersparen.

    
    Ihr
Schiefler