Munchmuseet, MM K 3689

MM K 3689, Munchmuseet. Datert 27.04.1931. Brev fra Heinrich Becker, Städtisches Kunsthaus.

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STÄDTISCHES KUNSTHAUS
BIELEFELD / HINDENBURGSTRASSE 4



    
27. April 1931.



    Hochverehrter Herr Munch,


    Ihr Telegramm vom 20. April habe ich an demselben Tage
telegraphisch beantwortet. Von einer mehrtägigen Reise
zurückkehrend, komme ich erst heute dazu, Ihnen den
Hergang der Sache mitzuteilen.

    Herr Wartmann in Zürich, der mir am 17. Febr. schrieb,
dass er mit Ihnen in Verbindung stehe, verlangte von uns
die Zusicherung, dass wir das Bild „Wellen gegen den
Strand” nach Schluss unserer Ausstellung auf unsere Kosten
an das Züricher Kunsthaus zurückschickten, und belastete
schon bei der Absendung an uns die Sendung mit Trans-
portkosten und Transportversicherung für beide Wege
Zürich-Bielefeld und Bielefeld-Zürich, die wir sofort bei
Empfang des Bildes zahlen mussten. Da ich von Ihnen
keine gegenteilige Anweisung erhielt, musste ich über-
zeugt sein, dass Herr Wartmann in völliger Übereinstim-
mung mit Ihnen handelte. – Herrn Flechtheim, der
sich Mitte März nach Ihrer Kollektion erkundigte, schrieb
ich, dass wir das Bild „Wellen gegen den Strand” vom
Kunsthaus Zürich erhalten hätten, und riet ihm, wenn
er das Bild nach Berlin haben wollte, sich mit Herrn
Wartmann in Verbindung zu setzen. Das hat Herr Flecht-
heim offenbar nicht getan. Nun bedauere ich, dass
ich nicht doch bei Ihnen angefragt habe, ehe das Bild
fortgeschickt wurde, wenn ich auch glaube, ganz korrekt

 

      

gehandelt zu haben. Auf jeden Fall bitte ich freund-
lichst, nicht ungehalten über mich zu sein. Ich musste
glauben, ganz in Ihrem Sinne zu verfahren.

    Die Summe von 600 + 400, zusammen 1000 Kronen
muss inzwischen bei Ihnen angekommen sein.

    Ich lege heute noch eine Besprechung Ihrer Ausstellung
in Bielefeld bei, die ich meinem letzten Brief beizufügen
vergass.

    In der Zwischenzeit ist ein Schreiben bei uns eingelaufen
von der Revue Moderne in Paris, das ich gleichfalls bei-
lege, obwohl ich den Eindruck habe, dass Sie wenig Inter-
esse an dem Plan des Pariser Redakteurs haben können.
Denn der unterzeichnete Berichterstatter hat unsere Aus-
stellung überhaupt nicht gesehen. Das Ganze macht den
Eindruck eines schlechten Geschäfts, wenn ich lese: Vous vou-
drez bien nous dire en même temps, quel nombre d'exem-
plaires nous aurons á vous réserver du numéro contenant
cet article – Exemplare, die Sie natürlich bezahlen
sollen. Wenn ich raten darf: Geben Sie keine Antwort
darauf.

    
    Mit der Bitte, mich in gutem Andenken zu behalten
grüsse ich Sie, wie immer,
in besonderer Hochachtung

    Ihr ganz ergebener
Dr. Heinrich Becker