Munchmuseet, MM K 3496
MM K 3496, Munchmuseet. Datert 06.08.1919. Brev fra Paul Cassirer, Paul Cassirer Kunst-ausstellung und Verlagsanstalt.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
VIKTORIASTRASSE 2
6. August 1919
Herrn Edvard Munch
Skörien b/Kristiania
Sehr verehrter Herr Munch!
Ich bestätige Ihre Karte, in der
Sie mir mitteilen, dass ich die 7000.– Mk. für Sie aufheben
soll, bis ich Bescheid von Ihnen erhalte.
Darf ich Ihnen heute nach längerer
Zeit wieder einmal persönliche Grüsse zusenden? Ich kann mich
endlich wieder selbst um meinen Verlag und um meine Kunstaus-
stellung kümmern. Ich habe zwar nicht grosse Hoffnung – man hat
in den letzten Jahren Ihnen, wie ich erfahren habe, allerlei
darüber erzählt, dass ich nicht mehr der alte Bewunderer Ihrer
grossen Kunst sei wie ich es früher war, was unwahr ist – aber
trotz der geringen Hoffnung wage ich es doch, Sie zu bitten,
ob Sie mir nicht einmal für eine Ausstellung Werke Ihrer Hand
anvertrauen wollen. Sie glauben nicht, was es für uns bedeuten
würde, wenn ein Mann wie Sie es für wert hielte, in unserem
armen Berlin auszustellen. Sie würden die Stadt nicht wieder-
erkennen, und Sie würden von dem armen Berlin eine ganz andere
seelische Dankbarkeit erwiesen bekommen als in früheren Zeiten.
Vielleicht wird Ihre grosse Brüderlichkeit Sie doch dazu bewe-
gen, diese Ausstellung bei mir zu machen.
Dann eine weitere, beinahe noch kühnere
Bitte. Wollen Sie mir nicht Ihre neuen Radierungen anver-
trauen? Oder wollen Sie nicht gar einmal ein Blatt für mich
radieren oder eine Lithographie für meinen Verlag schaffen?
Mit den ergebensten Grüssen
Paul Cassirer.