Munchmuseet, MM K 2349

MM K 2349, Munchmuseet. Datert 05.02.1924. Brev fra Curt Glaser.

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5. 2. 24.



    Lieber Herr Munch!


    Entschuldigen Sie bitte
meine Nachlässigkeit, daß
ich Ihre Briefe, – es kamen zwei
kurz nacheinander an, – so
lange unbeantwortet ließ.
Ich steckte sehr tief, bis
über den Kopf, in der Arbeit
und komme eben erst dazu,
wieder ein wenig Luft zu schöp-
fen. Meine Frau dankt Ihnen
herzlich für Ihre Freundlichkeit.
Ich glaube, ich würde Ihre Gabe
am besten benutzen, indem ich
einmal Fahrkarten nach Kristi-
ania kaufe, um die Fabrik

 

      

und was es sonst bei Ihnen
neues gibt, zu sehen. Sie
brauchen keine Angst zu haben.
Lange würde ich Sie nicht
stören, wenn ich es überhaupt
ermöglichen könnte, die Reise
zu machen. Seitdem wir wieder
eine richtige Mark haben, er-
schrecken wir ja nicht mehr
so sehr vor der Auslandsvaluta,
denn es ist bei uns eher teurer
als in anderen Ländern – Sie
würden erstaunen, wenn Sie
einmal herkämen, – aber
hier wird das Leben dafür
natürlich immer schwerer, und

 

      

man muß sich tüchtig bemühen,
um nicht unter die Räder zu
kommen. Immerhin ist es besser
so als mit den Billionen, die
glücklich verschwunden sind und
hoffentlich niemals wiederkehren,
denn das Leben war am Ende des
vorigen Jahres beinahe unerträg-
lich geworden, weil man niemals
wusste, ob man am nächsten Tage
noch genug Geld haben würde,
um sich ein Stück Brot zu kaufen.
Jetzt hat man wenig, aber man
weiß doch, was man hat, und
man kann wieder einigermaßen
in Ruhe leben.

    Daß Sie haben arbeiten können,
freut mich sehr. Sie werden ja
selbst am besten wissen, wie Sie

 

      

Ihr Leben einzurichten haben,
obgleich es für einen anderen schwer
ist, sich vorzustellen, daß man
so ganz für sich sein kann.

    Der Akademie habe ich Ihren
Wunsch mitgeteilt.

    
    Alle guten Wünsche und herz-
liche Grüße – auch von meiner
Frau, –
in alter Freundschaft

    Ihr Curt Glaser