Munchmuseet, MM K 3305

MM K 3305, Munchmuseet. Datert 30.03.[????]. Brev fra Luise Schiefler.

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Mellingstedt den 30. März



    Lieber Herr Munch,


    Ihre schöne Sendung kam gerade
zu einer Zeit an, wo es ihr gelange meinen
Mann aus seiner grossen Depression zu
reissen. Denken Sie, dass plötzlich am
Montag vormittag sich seine Sprache so
verwirrte und undeutlich wurde, dass wir
kein Wort verstehen konnten. Als dann
der Postbote das Paket brachte und wir
ihm den Inhalt zeigten, ging ein frohes
Lächeln über seine Züge. Etwas besser
ist es mit der Sprache geworden, aber auch
Gleichgewichtsstörungen haben sich eingestellt,
sodass ich eigentlich recht traurig bin, be-
sonders da er sich scharf beobachtet und
sich beunruhigt. Es scheint so der Verlauf
der Arteriosclerose zu sein, der Arzt meint,
es liesse sich nicht viel dabei machen.
Er liegt heute zu Bett, wir leben in Erinnerungen,

 

      

ich habe die „Grafiksammlung” hergeholt, und
wir gehen nun Etappe für Etappe seines
Sammelns durch, da meinte er, wie schön
waren doch diese Zeiten! Ja, long, long ago.

    Ganz bezaubert haben uns Ihre Hunde
und die feine einfache Art ihrer Zeichnung.
Aasgardstrand mit dem uns so bekannten
Haus und Baum, von dem der Holzschnitt
in unserm Zimmer hängt und Ihr Selbst-
porträt, etwas voller als 1928 in Oslo,
trotz der vielen Bronchitisanfälle oder viel-
leicht gerade deswegen? Ja, Sie sind oft
ein Trost für meinen Mann und er sagt
dann, wie schwer müssen für ihn die Bedrückun-
gen in jungen Jahren gewesen sein, und er
hat es doch untergekriegt.–

    Es war schön, dass wir von Ihnen ausführ-
licher hörten, möchten Sie Sich weiter im
Schaffen ausgeben können, wir danken Ihnen
dafür.

    
    Herzlichste Grüsse von uns
    Ihre Luise Schiefler