Munchmuseet, MM K 2057
MM K 2057, Munchmuseet. Datert 20.07.1914. Brev fra Friedrich Wilhelm Brass.
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Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Wehrter Meister!
In der Jugend als Möbelbauer tätig, wandte
ich mich in den reiferen Jahren dem Kunst-
handel zu, weil mir für ein beseeltes Möbel
nicht der Wert bezahlt wird, den es birgt.
Vor 6 Jahren gab ich den Kunsthandel auf,
weil ich den Schwindel nicht mehr mit-
machen konnte. Ich baute mich an
dem Lago Maggiore an & hoffte dort
im Sinne van Edens arbeiten & wirken
zu können. Materiell war es nicht mög-
lich & ich versuchte mich als Lehrer
für den Handfertigkeitsunterricht &
Kunstgeschichte an einem Landerziet-
hungsheim, aber der Leiter war früher
Pfaff & es stack noch ein Stück darin;
unsere sittlichen Anschauungen platzten
aufeinander & ich schnürte mein Bündel.
(Es handelte sich um die Berechtigung der
Gewissensehe!) die ich lebe.
Ich glaubte eine Schule zu finden, wie
die schwedischen Samscolen, (verzeihen
sie wenn das Wort ortographisch falsch
geschrieben, aber den Sinn verstehe Sie.)
Ich drang imm er mehr in van Gogh ein.
Etwa 200 Bilder & Zeichnungen lernte
ich kennen. Einen Teil seiner Briefe
schon früher. Jetzt bin ich über seine
2 starken Bände die er mit seine
Bruder wechselte. Ich kämpfte einen
andern seelischen Kampf durch, der
nicht geringer war & bin so erfüllt
von seinem Ringen & Kämpfen, dass
ich mich für eine gleich stark ringen-
de Persöhnlichkeit einsetzen möchte.
Ich verkaufte an allen Museen
Samm lern & nicht zuletzt an die die
Künstlerschaft seine holländischen
Pup\b/likationen. Mitfolgend einen
Prospekt darüber. Es sind 36 von
den Zeichnungen & 9 farbige Blätter
erschienen. Ich hatte was man so
nennt Erfolg aber mir war der
ideell Erfolg wichtiger, denn der
materielle! Nun bin ich lange auf
der Suche nach der Persöhnlichkeit
wofür ich mich einsetzen kann & die
Persöhnlichkeit sind Sie! Würde ich Sie
von Aug’ zu Aug’ & (auch Herz) sprechen
können, bezweifle ich nicht, dass
Sie mir den Vertrieb Ihren Werke,
III
Nehmen Sie es als Anmassung, meinet-
wegen lieber dass, als dass Sie mich
für einen Hundsfott falten!
Komm en Sie in absehbaren Zeit nach
Deutschland, oder wo kann ich Sie
am nächsten erreichen? Sehen wir
uns, so ist est imm er noch Zeit ein-
ander der Rüchen zu wenden, wenn
nicht, werde ich durch die Tat beweisen
wer ich bin. Mit 41 Jahren soll einer
schon wissen, wo er das Zeug zu hat,
Sie verkaufen ja gut, es schadet drum
nichts wenn sich trotzdem noch einer
für Sie einsetzt. Teilweise bring
ich Ihre Werke doch besser unter als
die landläufigen „Kunsthändler” Übri-
gens ein schönes Wort, mit Kunst der
schaffenden Kraft, zu handeln, nun
ich mach es mit den Werken. Ich
will aufhören sonst halten Sie mich
für einen Schwätzer!
Ich begrüsse Sie mit all der Achtung
die Sie durch Ihre Werke & Handeln
verdienen
Friedrich Wilh. Brass