Munchmuseet, MM K 2330
MM K 2330, Munchmuseet. Datert 22.11.1921. Brev fra Curt Glaser.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Lieber Herr Munch!
Soeben komme ich aus der
Schweiz zurück. Ich hatte ge-
hofft, mit Ihnen fahren zu kön-
nen. Aber nun wird es wohl zu
spät, und ich vermute, Sie haben
Ihre Reise aufgegeben. Unrecht wäre
es. Denn ich glaube, daß ein
Winter in gutem Klima Ihren
Atmungsorganen wohltun müßte.
In Zürich bin ich von den ver-
schiedensten Seiten bestürmt wor-
den, auf Sie einzuwirken, daß
Ihre Ausstellung dort zustande
kommt. Die Herren im „Kunst-
hause” möchten am liebsten eine
ganz große Ausstellung, und sicher
ist es, daß man allgemein in
weiten Kreisen sehr viel davon er-
wartet. Sie würden sicher einen
sehr großen Erfolg haben, und es
ist wahrscheinlich, daß die paar
reichen Sammler, die dort moderne
Kunst kaufen, sich für Ihre Bilder
interessieren würden. Wenn Sie sich
also entschließen könnten, eine
wirklich umfassende Kollektion zu
zeigen, ähnlich wie damals bei
Gurlitt, so würde Ihnen in dem
großen Hause jeder notwendige
Raum zur Verfügung stehen. Wenn
Sie Wert darauf legen, etwas aus
meinem Besitz zur Ergänzung zu
haben, so steht es Ihnen auch zur
Verfügung. Außerdem sollte Graphik
in genügender Zahl ausgestellt werden.
Für Transport, Versicherung usw wür-
de das Kunsthaus aufkommen. Als
Zeit empfiehlt man entweder März
oder Mai. Der Kunstsalon Wolfsberg
ist sehr geeignet für Graphik-Aus-
stellungen. Aber die große Gemälde-
ausstellung im Kunsthause wäre
gewiss das richtige, wenn Sie sich
dazu entschließen können. Weniger
als etwa 40 Gemälde dürften es
nicht sein, Platz wäre für mehr
als hundert. Wenn Sie wollen,
bin ich Ihnen gern dabei behilflich,
so weit ich es kann. Jedenfalls
aber übermittle ich Ihnen die Wünsche
der Herren und kann Ihnen nur
den Rat geben, in der Schweiz ein-
mal auszustellen, da Sie dort
auf Verständnis und Erfolg rechnen
können.
In Kurzem hoffe ich, Ihnen mein
neues Buch über Graphik schicken
zu können.
Mit den besten Grüßen, und
in der Hoffnung, bald und gutes
von Ihnen zu hören,
verbleibe ich in alter Freundschaft
Ihr
Curt Glaser