Munchmuseet, MM K 2344

MM K 2344, Munchmuseet. Datert 28.02.1923. Brev fra Curt Glaser, Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen.

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KUPFERSTICHKABINETT DER STAATLICHEN MUSEEN

    
BERLIN C2, den 28. 2. 23



    Lieber Herr Munch,


    Ihre neue Geldsendung habe
ich erhalten, und obgleich ich
keine weiteren Weisungen habe,
glaubte ich, sie im gleichen Sinne
wie die früheren verwenden zu dürfen.
Sie haben sich den Dank von ein
paar Leuten verdient, denen es
bitter schlecht geht. Der Maler
Hermann Sandkuhl ist künstlerisch
selbst nicht bedeutend, aber er ist
der uneigennützigste Mensch und
opfert sich wahrhaft auf in der
Organisation der jungfreien Aus-
stellung, die jetzt, nachdem die Se-
zession ihre alte Stellung verloren
hat, für die jungen Künstler die ein-

 

      

zige Gelegenheit ist, an die Öffentlich-
keit zu kommen. Inzwischen verhun-
gert er mitsamt seiner Familie. Die
Frau ist nahe am Erblinden, weil sie
entsetzlich unterernährt ist. Die beiden
anderen, denen ich gab, sind junge
tüchtige Maler, Paul Kleinschmidt,
sein kleines Kind bekommt nur
trockenes Brot, und Otto Freytag.
Es bleibt mir noch etwas für klei-
nere Hilfen. Leider mußte ich die
Beträge vergrößern, denn die Geld-
entwertung schreitet fort. Ich er-
innere mich, wie Sie das vorige
Mal hier waren und beim Bezahlen
einen Tausender herausholten, weil
die kleineren Scheine zu langweilig
waren. Jetzt würden Sie mit den
Tausendern nicht mehr anfangen, und

 

      

selbst die Zehntausender nützen
nicht mehr viel. Sie müßten schon
die Fünfzigtausender benutzen, die
aber auch nicht mehr sehr viel
wert sind.

    Wann konmen Sie? Es scheint
jetzt Frühling zu werden. Seit ein
paar Tagen wärmt die Sonne.
Wir sind recht froh, daß der
Winter zu Ende geht. Er war
nicht immer schön. Hoffentlich
gibt es im Sommer ein wenig
mehr Licht.

    
    Herzliche Grüße
    von Ihrem
Curt Glaser