Munchmuseet, MM K 2420

MM K 2420, Munchmuseet. Datert 22.10.1911. Brev fra Eberhard Grisebach.

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DAVOS-PLATZ
VILLA FONTANA


    
d. 22. X. 11.
Jena Kaiser Wilhelmstr. 34.



    Lieber Herr Munch,


    seit langem habe ich vor,
Ihnen zu schreiben. Als ich
Ende Februar Ihren Brief er-
hielt, wer ich im Begriff nach
Davos zu gehen, um mich
wieder im der Höhenluft zu
erholen. Nach wenigen Wochen
machte mir mein Blinddarm
zu schaffen und ich musste
mich schnell zu einer Opera-
tione entschliessen. Anfangs
ging alles gut. Dann kam

 

      

eine schwere Krankheit die
mich bis Mitte Mai im Bett
hielt. Meine Lebenslust
siegte wieder. Juni u. Juli
konnte ich wieder mit
Frau und Sohn in Jena
sein. Dort gab es viel phi-
losophische Arbeit, Vorträge
und Discussionen. Anfang
August fuhr ich mit meiner
Familie wieder nach Davos.
Hier habe ich mich nun wie-
der gänzlich erholt. Eine
kleine Reise nach Genf
zeigte mit viel Schweizer-
kunst. Ich traf Hodler

 

      

mit Prof. Orlik aus Berlin,
Hodler arbeitet an grossen
Wandbildern für Hannover:
„Schwur zum Protestantismus”
und für Zürich: „eine sieg-
reiche Schlacht.” Man erkun-
digte sich auch nach Ihnen
und ich konnte, dank Ihrer
Zusendung, von Ihren Ent-
würfen für Christiania be-
richten. Ich liess mir das
Schriftchen von einem Finn-
länder übersetzen. Ich bin
sehr en\er/freut so starke Pro-
ben Ihrer Kunst darin zu
sehen, ich finde beide kom-

 

      

positionen sehr eindu\r/ucksvoll.
Auch die Sonne gefällt mir
sehr gut. Die möchte ich
wohl als Bild haben und
in Farben sehen, doch bevor
ich Professor bin, werde ich
nicht an Bilderkaufen
denken dürfen. Ich muss
noch sehr viel arbeiten.
Schreiben Sie mir doch ein-
mal, ob Sie nun den Auftrag
definitiv haben, es sollte
mich sehr freuen. Ich ar-
beite an einem Buch zur
habilitation, liebe die
Natur und die Kunst wie
immer und würde mich
freuen, Ihnen bald wieder
zu begegnen.

    
    Sehr freundliche Grüsse von Ihrem
Eberhard Grisebach
.