Munchmuseet, MM K 2483
MM K 2483, Munchmuseet. Datert 04.06.1913. Brev fra Emil Heilbut.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
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‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Hitzigstrasse 9
Mein hochverehrter Herr Munch
Sie müssen sich sicherlich sehr
gewundert haben, als Sie von mir nichts
hörten, nachdem Sie mir Ihre Radie-
rung gesandt hatten. Ich aber fühlte
mich zu verlegen damals, um Ihnen
schreiben zu können.
Ich hatte nämlich eine so
ausserordentliche Vorfreude gehabt, als
ich vor dem Eindruck stand, ich
würde diese Radierung erhalten.
Und diese Vorfreude verwandelte
sich in ein Gefühl des Überraschtseins,
als ich die Radierung in Händen hielt –
ich hielt die Radierung – das heisst den
Druck – nicht für so schön wie ich
den Druck früher schon gesehen zu
haben glaubte. In diesem Gefühl des
Perplexseins vermochte ich es nun nicht,
die Worte zum Danke zu formen.
So übergross war eben meine Vor-
freude gewesen, – und ich beherrsche
meine Sprache nicht, ich kann nur
reden, wenn ich voll von Sprechlust
bin, herzlich nur dann danken, wenn
ich vor Freude überquelle!
Nun allmählich begriff ich, dass
wahrlich Sie nicht dafür können, dass
dieser Abdruck vielleicht nicht ganz
so gut ist wie die frühesten schönsten;
denn wenn die frühen Blätter fort
waren, so konnten Sie ja nichts
anderes thun als mir einen Abdruck
von denen senden, die Ihnen noch zur
Verfügung standen, und ich bin davon
durchdrungen, dass Sie einen von den
schönsten nahmen, die überhaupt
noch da sind.
So erfolgt leider mein in-
niger, herzlicher Dank für Ihre
Gabe so verspätet. Sie begreifen
gewiss gemäss meinen Worten den
psychologischen Prozess, der die Stockung
in der Aeusserung erzeugte. Ich schäme
mich geradezu, dass ich nicht sofort
danken konnte. Dennoch ist, dass
ich damals nicht danken konnte, eine
Form der Bewunderung; so wunder-
bar eben, so hoch und herrlich finde
ich Ihr ursprüngliches Werk, diese
Schöpfung.
Mit der innigsten Bitte um
Verzeihung und voll Dank
Ihr aufrichtig ergebener
Emil Heilbut