Munchmuseet, MM K 2852

MM K 2852, Munchmuseet. Datert 24.05.1932. Brev fra Marie Linde.

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Lübeck am 24. Mai 32.



    Sehr verehrter Herr Munch!


    Sie werden sehr erstaunt sein, einen Brief von
mir zu erhalten, und es ist auch in der Tat eine
besondere Angelegenheit, in welcher ich mich an
Sie wende.

    Ich möchte Ihnen erzählen, daß mein Mann am
14. Juni seinen 70. Geburtstag feiert. Sie werden ja
verstehen, daß ich ihm zu diesem Tage eine wirkliche
und eindrucksvolle Freude bereiten möchte; keine
größere aber weiß ich, als daß er Sie, sehr verehrter
Herr Munch, wiedersähe. Und so komme ich denn
im Verein mit unsern Söhnen mit der Anfrage zu
Ihnen; ob Sie sich nicht noch einmal zu einer
Reise nach Lübeck entschließen können, und mit
der herzlichen Bitte, meinem Manne und uns allen
diese ganz große Freude zu teil werden zu laßen.
Das Leben eilt so flüchtig dahin, und wenn man
das biblische Alter erreicht hat, so bietet es in der
heutigen Zeit nur selten noch glückliche Tage. Wir
haben in den letzten 20 Jahren viel Kummer und
Leid erfahren. Um so mehr liegt es mir am Herzen,
meinen lieben Mann noch einmal wirklich froh
zu machen an seinem 70. Geburtstag. Das aber
geschähe in Wahrheit nur durch ein Wiedersehen
mit Ihnen. Wie glücklich würde es uns alle machen,
wenn Sie ihm diese freudige Überraschung, an
der auch wir andern dann teil hätten, bereiten könnten

 

      

sehr verehrter Herr Munch!
    Herzlich bitte ich Sie, dann unser Gast zu sein, und
vorschlagen möchte ich Ihnen, schon am Sonnabend,
dem 11. Juni anzukommen. Wir wären dann einige
Tage allein, ohne Gäste und Gratulanten u. könnten
zusammen sein wie einst. Lübeck zeigt sich Ihnen
im schönsten sommerlichen Schmuck – Sie würden
sich gewiß an der alten Schönheit der Stadt erfreuen.
Wir sprechen noch oft von jenem Johannistag 1926,
wo Sie uns Ihren Besuch schenkten, wie schön
würde eine Wiederholung in diesem Jahre sein!

    
    Mit den freundlichsten Grüssen von unsern
Söhnen und mir
bin ich

    Ihre ergebene
Marie Linde.




    P.S. Nehmen Sie auch noch von mir den wärmsten Dank
für Ihren freundlichen Brief an meinen Mann, aus dem
ein so gütiges Gedenken an uns spricht. Wir, sowie auch
unsere Söhne haben uns von ganzem Herzen über Ihre
freundlichen Gedanken gefreut. Mein Mann wird Ihnen
noch selbst schreiben; er hätte es schon getan, aber durch die
jetzt gerade erfolgte Verlobung unseres 3. Sohnes Helmuth
(auf Ihrem Bilde der mittlere) war er etwas mehr als sonst
in Anspruch genommen.