Munchmuseet, MM K 3140

MM K 3140, Munchmuseet. Datert 31.10.1908. Brev fra Luise Schiefler.

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Hamburg 37, Oberstr.6, den 31. Okt.
08.



    Lieber Herr Munch,


    Haben Sie besten Dank
für Ihren Brief. Ich bestätige
Ihnen mit Freuden, dass ich
den Eindruck gewonnen habe,
dass Ihnen der Aufenthalt in
Warnemünde für Ihre Gesundheit
sehr zuträglich gewesen ist, und
dass die Ruhe und die schöne
Seeluft auf Ihre Nerven einen
sehr günstigen Einfluss gehabt
haben. Ich füge hinzu, dass
ich von meinen Besuchen bei
Ihnen um Ostern (2 Tage) und

 

      

im Juli (1 Woche) sehr viel
Freude gehabt habe, und dass
mir das Zusammensein mit
Ihnen und die frischen anregen-
den Gespräche in angenehm-
ster Erinnerung stehen. Als
wir, meine Frau und ich, im
August die 2 Tage bei Ihnen
waren, haben wir ebenfalls
beide einen sehr angenehmen
Eindruck von dem Zusammen-
sein mit Ihnen mitgenom-
men, und speziell haben wir
uns gefreut, dass Sie trotz

 

      

der Unruhe der Packerei und
der mancherlei Verdriesslichkei
ten, welche mit der Vorbereitung
Ihrer Abreise zusammenhin-
gen, doch eine ruhige Gelassen
heit bewahrten. Der Gedanke,
dass Sie für längere Zeit Deutsch
land den Rücken kehren woll
ten, war uns betrüblich, und
wir sind ernstlich mit dem
Gedanken umgegangen, unsern
Besuch, wenn Sie in Däne-
mark ein neues Heim gefun-
den, zu erneuern. Davon müs-
sen wir ja nun einstweilen

 

      

noch absehen meines Augenleidens
wegen. Wir hoffen, dass Ihnen
die ruhige Zeit dort in der Kli-
nik gut thun und helfen wird,
die quälende Erinnerung an die
früheren Erlebnisse, die Sie nicht
zur Ruhe kommen liessen, zu
mildern. Falls Sie oder Ihr Arzt
noch andere Auskunft haben
wollen, bin ich gerne bereit, mich
noch eingehender über unser wieder
holtes Zusammensein in den letzten
6 Jahren, das mir stets eine
genussreiche Fülle von Anregung
gegeben hat, zu aeussern, und bei
dem ich immer viel Freude an
Ihrer klaren und feinsinnigen Beur-
teilung aller Dinge gehabt habe.

 

      

    Was die Porträtseundung für
Mannheim anlangt, so habe ich
geschrieben, dass Sie dazu bereit
seien, aber auch hinzugefügt, dass
Ihre Krankheit die Ausführung
wohl etwas verzögern würde.
Sie sollen also nicht eher Sich
damit bemühen, als es ohne
Bedenken für Ihr Wohlergehen
zulässig ist. Die 200 M. für die
in Mannheim verkauften
Blätter habe ich erhalten,
soll ich sie Ihnen schicken?

    
    Mit vielen herzlichen Grüssen,
auch von der Schreiberin dieser
Zeilen, für Sie

    Ihr
Schiefler
Landgerichtsdirector