Munchmuseet, MM K 3691
MM K 3691, Munchmuseet. Datert 09.12.1932. Brev fra Heinrich Becker, Städtisches Kunsthaus.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Detmolder Str. 135 a
Hochverehrter Herr Munch,
Jahr um Jahr reiht sich zum Kreise. Glücklich, wer
wie Sie rückblickend sagen kann: Ich habe sie nach Ver-
mögen genützt. Ein unvergängliches Werk haben Sie
vor die Menschheit hingestellt, und mit unversiegbarer
Schöpferkraft fügen Sie Bild zu Bild.
Auch dieses neue Jahr Ihres Lebens hat Ihnen gewiss
reiche Früchte gebracht. Wer das alles sehen könnte!
Sie wohnen weit weg, und schwerlich werde ich je zu
Ihnen kommen können, wie gern ich es auch möchte.
Ich suche in Gemeinschaft mit Ihnen zu sein durch
Ihre Kunst, und weiss auch, dass man Ihnen darin so
nahe kommen kann, wie es Menschen möglich ist. Den-
noch freute ich mich letzte Weihnachten so sehr, und
danke Ihnen dafür herzlich, dass Sie mir Ihre Photogra-
phie mit der Atelierwand im Freien vor der Tür Ihres
Hauses schickten und ich so einen Blick tun konnte in
Ihr persönliches Dasein. Seitdem ist wieder ein Jahr
vergangen. Und ich versage es mir nicht, Ihnen zu
Ihrem Geburtstag am 12. Dezember aufs herzlichste
zu gratulieren und Ihnen noch viele Jahre voller
Schaffens- und Lebenskraft zu wünschen.
Dazu habe ich eine Bitte: Übers Jahr werden Sie
70 Jahre alt. Dann möchte ich in dem von mir ge-
leiteten Kunsthaus wieder eine Ausstellung machen,
Ihnen und uns zur Freude. Und ich frage Sie
schon jetzt, ob Sie uns wieder wie vor einigen
Jahren Ihr Vertrauen schenken wollen. Wir ha-
ben noch niemals Zeichnungen und Aquarelle
hier gehabt. Vielleicht geben Sie uns davon eine
Anzahl und fügen Graphik hinzu, die neuen
Blätter, die wir noch nicht kennen und viele alte,
die wir sehr lieben.
Es wäre mir eine grosse Freude zu hören, dass mein
Brief Sie bei guter Gesundheit antrifft und dazu
beiträgt, Ihnen an Ihrem 69. Geburtstage Freude zu
machen.
In unveränderter Hochschätzung
und dankbarer Verehrung
Ihr ergebener
Dr Heinrich Becker