Munchmuseet, MM K 3924

MM K 3924, Munchmuseet. Datert 16.02.1931. Brev fra Carl Georg Heise, Museum für Kunst- und Kulturgeschichte.

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MUSEUM FÜR KUNST- UND KULTURGESCHICHTE

    
LÜBECK, DEN
FERNRUF 23356

16. II. 31.



    Lieber Herr Munch!


    So geht es: zu dem Brief,
den man am liebsten schreiben
möchte, kommt man am
spätesten. Nun schrieb ich
schon manchen Dank-Brief
für manche Freundlichkeit
während meines Aufenthaltes
in Norwegen, zu Ihnen aber
dringt mein Wort erst heute.
Eigentlich müssten Ihnen
gestern die Ohren geklungen
haben als ich nachmittags
auf der grossen Diele des
Behn-Hauses einen Vortrag

 

      

über meine Reise gehalten
habe und immer wieder, fast
gegen meinen Willen, meine
erzählenden Worte zu Ihnen
zurückkehrten. Meine Hörer
waren rührend dankbar und
meinten, es sei Ih ihnen gewesen
als hätten sie mit mir den
Besuch auf Ekely gemacht!

    Ihnen gegenüber aber
möchte ich nicht viele Worte
machen, denn Sie werden
es hoffentlich selbst gefühlt
haben wie unmittelbar mir
der Zusammenhang zwischen
Mensch und Werk lebendig
geworden ist u. wie ich in
diesen wenigen Stunden ein
Stück Künstler-Geschichte
glaube erlebt zu haben.

 

      

alles Wesentliche ist ja
(gottlob!) nicht mit Worten
einzufangen – und was
zwischen Werk und Künstler
schwingt ist nur zu erleben
in einer guten Stunde wie
Sie sie mir geschenkt haben.
Ich danke Ihnen aus be-
wegtem Herzen. –

    In diesen Tagen schickte
ich Ihnen das versprochene
Lübeck-Buch, das Ihnen
manche gute Erinnerung
wecken mag. Dazu legte
ich das kleine Bild, das
wir als „Selbstbildnis” ge-
kauft haben. Sie würden
uns sehr erfreuen mit
einer kurzen Mitteilung
darüber ob wirklich Sie
selbst der Dargestellte sind

 

      

und wann etwa das Bild
entstanden sein mag.

    Ich träume von einer
letzten endgültigen Fassung
des Lebens-Frieses für
das neue Rathaus. Möchten
Sie diese Krönung Ihrer
Lebensarbeit erleben dürfen!
Dann komme ich wieder.

    
    Dankbar und in
herzlicher Verehrung
grüsst Sie

    Ihr
Carl Georg Heise