Munchmuseet, MM K 3946
MM K 3946, Munchmuseet. Datert 10.05.1928. Brev fra Gustav Hartlaub, Stadtische Kunsthalle Mannheim.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Ausstellung „Die Kindheit
unserer Künstler” betr.
Euer Hochwohlgeboren!
Wie Ihnen Vielleicht durch die Pressenachrichten bekannt
geworden ist, hat die städtische Kunsthalle im Anschluss an
die Ausstellung und das Buch „Der Genius im Kinde” neuer-
dings ein „Internationales Archiv für Jugendzeichnungen”
begründet, das im In- und Auslande grossem Interesse begeg-
net und das der Wissenschaft und Pädagogik durch Materialsamm-
lung und Wanderausstellungen dienen soll. Seine erste Schau
veranstaltet das I.A.f.J. auf der diesjährigen Tagung des
Deutschen Werkbundes in München.–
Bei den Ausstellungen und Veröffentlichungen sog.
„Kinderkunst” ist bisher nur, – etwa im Hinblick auf ganze
Schulklassen etc. – die Frage nach den tatsächlichen zeich-
nerischen Ausdrucksmöglichkeiten des normalen Kindes behan-
delt worden. Die Frage der Weiterentwicklung über die Puber-
tät hinaus, wie sie gerade bei den heute so auffallend zahl-
reich auftretenden Fällen kindlicher „Begabung” zum Problem
wird, blieb bisher im Hintergrund.
Demgegenüber wäre es von grosser Wichtigkeit,
systematisch Material über die Kindheitsentwicklung von sol-
chen Persönlichkeiten zu sammeln, die später tatsächlich
Künstler geworden sind und sich als solche einen Namen erworben
haben. Wie war die Kindheit unserer Künstler – im Hinblick auf
ihre spätere Entwicklung? Die Städtische Kunsthalle, bezw,
das „Internationale Archiv für Jugendzeichnungen” beabsichtigt
zur Klärung solcher Fragen eine Ausstellung „Die Kindheit
unserer Künstler” zu veranstalten. Die Ergebnisse sollen
unter Umständen wissenschaftlich publiziert werden.
Ich erlaube mir, aus den genannten Gründen eine An-
zahl von Fragen und Bitten an Sie zu richten, für deren Be-
antwortung ein Formular mit Rückporto beiliegt.
Ich bin mir bewusst, dass ich Ihnen mit der erbe-
tenen Ausfüllung des Formulars sowie erst recht mit dem ge-
wünschten Heraussuchen des Materials von Arbeiten Ihrer Kind-
heit Mühe mache. Aber vielleicht wird Ihnen ein Nachdenken
und Nachforschen in der erbetenen Richtung selbst Freude
machen und auf alle Fälle würden Sie sich mit der Beantwortung
und mit einer evtl. Leihgabe für verschiedene gerade heute
brennende Fragen der Psychologie, Pädagogik und Kunstwissen-
schaft ausserordentliche Verdienste erwerben.
In der Hoffnung auf Ihre Mitwirkung und Unterstützung
bin ich in
ausgezeichneter Hochachtung
Dr Hartlaub
Direktor der Kunsthalle.