Munchmuseet, MM K 2065

MM K 2065, Munchmuseet. Datert 14.12.1943. Brev fra Else Budezies.

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Halle a d. Saale, Elisabet Krankenhaus.
14./12. 1943.



    Hochverehrter Herr Professor Munch!


    Mein am 14./11. verstorbener Mann hatte die feste Absicht, Ihnen
zu Ihrem 80. Lebensjahr zu gratulieren, und sich deshalb Ihre
Adresse von Herrn Hudtwalker ausgebeten, wie ich aus der Corres-
pondenz ersah. Ich möchte nicht verfehlen, dies an seiner Statt
zu tun. Möchte Ihnen auch das überbiblicher Alter noch Freuden
an Ihrer einzigartigen Kunst bringen und gute Gesundheit dazu.
Mein Mann starb einen schönen Tod. Bis zuletzt konnte er seiner
geliebten Mal und Zeichenkunst in verhältnissmässig guter Ge-
sundheit nachgehen. Nach 2 Monaten auf dem Lande gerieten wir
daheim in Berlin–Dahlem in Alarm, die ihn immer schon
sehr aufregten. Bei einem Druck auf seiner Presse im
ungeheizten Atelier zog er sich eine Grippe zu, die mit einer
starken Herzschwäche einsetzte, der er in der 2. Nacht ohne nenn Kommentarens-
werte Agonie erlag. Er schlief ganz sanft in meinen Armen
allmälig hinüber. Bald nach seinem Heimgange setzten
die schrecklichen Terrorangriffe auf Berlin ein. Ich bin dankbar, daß er sie
nicht mehr erleben mußte. Er ruht auf dem schönen Dahlemer Fried-
hof
am Waldrande.

    Unser Haus ist inzwischen ganz durchlöchert. Keine Fenster, wenig
heile Türen, dergleichen das in der Nähe gelegene meines Sohnes. Da ich
selbst leidend bin, zog ich mich hierher zurück, hoffe mich auszuku-
rieren. –

    Mein Mann gehörte ja den wenige Sammlern an, die selber diese Kunst
ausüben, und ist dieser, Ihrer Tradition bis zu seinem Tode im 78 Lebenjahre

 

      

treu geblieben. Er hinterläßt große Grafiksammlung
auch von Ihrem Werken, die aber sicher aufgehoben ist.

    Das wollte ich Ihnen noch mitteilen
    
    Mit vielen freundlichen Grüßen und dem Wünsche für
bestes Wohlergehen

    ergebenst
Else Budczies geb. Zander.



    zur Zeit: Elisabet Krankhaus, Halle a.d. Saale.




    Wenn ich nicht irre, war mein Mann anläßlich eines Besuches
der Malers Nesch und durch Herrn Hudtwalkers gütige Vermittelung
in den 1930ger Jahren auch einmal bei Ihnen zur Gaste.
Er erzählte mir viel davon. Ich habe hier das Tagebuch von
Dela Croix, in welchem mein Mann sehr viel angestri-
chen hat. Da mein Mann auch eine sehr reichhaltige Kunstbibliothek
hinterlassen hat, will ich, wenn ich hoffentlich bald heimkomme,
an Hand der angestrichenen Stellen diese Bibliothek studieren.
  D.O.