Munchmuseet, MM K 2292

MM K 2292, Munchmuseet. Datert 24.11.1914. Brev fra Curt Glaser.

Vis forklaring av tegn og farger i visningen

Lukk forklaring av tegn og farger i visningen

Forklaring av tegn og farger i visningen

NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!

Munchs skrevne tekst

overstrøket tekst

Munchs skrevne tekst

Munchs skrevne tekst

tekst skrevet av andre enn EM selv

store strykninger gjort med strek, kryss el.l.

fet tekst er trykt tekst

{overskrevet tekst}

\tilføyd tekst i linjen/

tilføyd tekst over linjen

tilføyd tekst under linjen

lakune/uleselig tekst merkes med ...

‹uklar/vanskelig leselig tekst›

endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god

Skriv ut visningsforklaring
    
24.XI.14.



    Lieber Herr Munch,


    vielen Dank für Ihre Nach-
richt und für die Photographien,
die pünktlich hier eingetroffen
sind. Mit dem Druck des Buches
müssen wir ja leider noch warten.
Ich fürchte sehr, daß wir jetzt
wenig Publikum dafür finden.
Aber es wäre mir doch sehr
lieb, jedenfalls alles Material
dafür beisammen zu haben,
damit begonnen werden kann,
sobald wieder ruhige Zeiten

 

      

in Aussicht stehen. Wenn Sie
also irgendwann einmal in
Stimmung sind, an die Platte
zu denken, wäre ich Ihnen auch
sehr dankbar. Leider habe ich
ja keineswegs begründeten An-
laß, Sie damit zu bedrängen,
denn noch sind nirgends die
leisesten Vorboten des Friedens
zu sehen. Im Osten hoffen wir
ja zuversichtlich auf Hinden-
burg
s Kunst. Er muss ja ein
unerhört genialer Mann sein.

 

      

    Und die Russen werden hoffentlich
von ihm recht gründlich besiegt.
Im Westen geht es aber nur
langsam vorwärts. Mit den Fran-
zosen wären wir wohl schon fer-
tig. Aber es ist in ganz Deutsch-
land nur ein Wunsch, vor allem
den Engländern einmal zu zeigen,
daß sie nicht allein die Herren
in der Welt sind. Darin wird
alles gesetzt werden. Und darum
wagt noch niemand, an Frieden
zu denken, weil noch niemand
weiß, in welcher Form der große
Schlag gegen England geführt
werden wird. Nur dass er kom-

 

      

men muß, darin sind alle einig.
    Wie ist denn in Norwegen die
Stimmung? Hoffentlich glaubt
man dort nicht die gräßlichen
Märchen von der „deutschen Barbarei”.
Krieg ist Krieg, und grausam ist
er für alle Parteien, auch bar-
barisch, wenn man will. Aber
daß die Deutschen eine besondere
Befähigung für Barbarei besäßen,
sollten die nicht sagen, die mit
den Russen verbrüdert sind und
alle wilden Indianerstämme auf
uns hetzen möchten.

    
    Grüßen Sie bitte Herrn Thiis
bestens und seien Sie selbst
herzlich gegrüßt
 von Ihrem
Curt Glaser