Munchmuseet, MM K 2375
MM K 2375, Munchmuseet. Ikke datert. Brev fra Curt Glaser.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Lieber Herr Munch!
Langes Stillschweigen, trotzdem ich
Ihnen längst hätte schreiben wollen.
Frau Harden bedrängt mich, sie will
unbedingt das Bild signiert haben,
will damit zu Ihnen nach Oslo
reisen. Ich habe sie vorläufig zurück-
gehalten und damit vertröstet,
daß Sie die Absicht haben, nächstens
nach Deutschland zu kommen. Ist
das noch Ihre Absicht? Ich würde
mich freuen, Sie wiederzusehen.
Aber vielleicht komme ich auch wieder
einmal nach Oslo. Man spricht
davon, eine Ausstellung deutscher Kunst
dort zu veranstalten. Ich habe vor
ein paar Wochen deswegen an Thiis
geschrieben, aber er hat mir nicht geant-
wortet. Können Sie ihn einmal
fragen, ob er den Brief bekommen hat?
Bei uns geht es ganz gut. Ich muß
viel arbeiten, und man hat mir neuer-
dings zu dem Zweck eine Brille auf die
Nase gesetzt, die mir sehr lästig ist.
Aber so geht es, wenn man älter
wird. Es ist kein reines Vergnügen.
Ihre Drucke, von denen ich Ihnen
einmal schrieb, liegen noch bei Bruno
Cassirer, und es wäre wohl gut, wenn
diese Sache einmal geregelt würde.
Jetzt sind sie in guten Händen. Aber
wer weiß, was einmal damit geschehen
kann, wenn nicht rechtzeitig dafür
gesorgt wird, daß kein Mißbrauch ge-
trieben werden kann.
Alles ließe sich wohl mündlich
besser regeln. In Berlin oder in Oslo.
Wir haben uns lange nicht mehr
gesehen und miteinander gemütlich
geplaudert. Man sollte das ab und zu.
Herzliche Grüße
in alter Freundschaft
von ihrem
Curt Glaser
Bitte schreiben Sie nicht
„Herr Professor”
es ist schrecklich genug, so einen
Titel zu haben!