Munchmuseet, MM K 2434
MM K 2434, Munchmuseet. Datert 27.05.1914. Brev fra Eberhard Grisebach.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Lieber Herr Munch,
über Ihren Brief habe ich mich
sehr gefreut! Sehr dankbar
bin ich Ihnen, dass Sie mir das
Bild „Schiffswerft” überlassen
… llen, das ich mit allen seinen
‹Far›ben vollständig im Gedächtnis
behalten habe. Sie nennen das
Bild anders, damit wir nicht
ein verschiedenes meinen, lege ich
die Abbildung bei.
Dass Sie mir von dem Strandbild
das ich so liebe ein Neues malen
wollen ist schrecklich freundlich
von Ihnen. Ich möchte aber
nicht, dass Sie sich meinetwegen
eine Aufgabe stellen, die Ihnen
vielleicht nicht innerlich notwen-
dig ist. Ich möchte Sie daher nicht
mit einen Versprechen binden.
Meine Liebe bleibt ja dem Strand-
bild, das ich sah, ob ich es nun
besitze oder nicht und es kommt
mir wie Treulosigkeit gegen di …
Liebe von, wenn ich mich …
einem Ersatz begnüge, der als
etwas Neues Anderes gewiss auch
wieder liebenswert sein wird.
Darum warten Sie ruhig, wenn
mich wieder ein Bild ergreift,
vielleicht wird es im nächsten
Jahr doch möglich sein, nach Nor-
wegen zu kommen, dann suche
ich mir gerne etwas aus, wenn
ich darf.
Ich kann nun die Ankunft „des
Schiffswerft” kaum abworten und
ich bitte Sie mir den Preiss für dieses
eine Bild zu nennen.
Meine Kollegs über Plato geben mir
viel zu tun. Ich habe über 150
Hörer und ich habe viel Freude
an den aufmerksamen Gesichtern.
Die letzte Woche war ein französi-
… r Philosoph Boutroux hier,
der in der Aula einen interessan-
ten Vortrag hielt über „la vérité
scientifique et la vérité idéale”.
Das Problem beschäftigt mich
selbst seit einiger Zeit sehr.
Frau Förster Nietzsche kam bei dieser
Gelegenheit nach Jena, sie lässt
Sie grüssen.
In Zürich wurde ich um Ihre
Adresse gebeten, da man dort eine
Munchausstellung veranstalten
möchte. Sie sollten es tun, die
Ausstellungsräume des Kunsthauses
sind sehr schön. Der Vorsitzende
R. Kissling ist mir befreundet.
Ich hoffe Sie haben einen guten
Sommer und wenig Störu …
In aller Verehrung
Ihr
Eberhard Grisebach