Munchmuseet, MM K 2951
MM K 2951, Munchmuseet. Datert 15.12.1896. Brev fra Richard Mengelberg.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Brücken-Strasse 6 a.
Mein lieber Munch!
Auf Deine Anfrage der einliegen-
de Bescheid, derselbe hat sich
etwas verzögert, da in Hamburg
war, nicht um für den Strike zu
agitiren, sondern anderer eben-
so wichtiger wie unangenehmer Dinge
wegen. – Ich hätte Dir schon da-
mals geantwortet, als Du bezügl.
Prz. anfragst, Du hattest aber
unterlassen eine Adreße anzugeben.
Ich u. meine kleine Familie wür-
den uns sehr freuen Dich mal wie-
der zu sehen, u. bleibt es hoffent-
lich bei Deinem Entschluß bez.
Herkunft, auch wird dieselbe
hof
hoffentlich nicht so kurz bemeßen
sein, wie das letzte Mal. –
Hat Deine Exposition guten
künstlerischen u. materiellen
Erfolg gehabt? bist Du sehr
fleissig, a. was malst Du jetzt?
Es hat mich hier lange Nichts
so sehr interessirt wie die Aus-
stellung von Melchior Lechter
bei Gurlitt, namentlich die
Glasmalereien sind von präch-
tiger farbenwirkung, in der Zeich-
nung der figuren hat er viel
Aehnlichkeit mit Dir, das Seh-
nen in zwei Act. Studien „Tristan
u. Isolde” ist ganz wunderbar
zum Ausdruck gebracht. –
Bleistift Skizzen von Landschaft
ten waren auch sehr schön. –
Von Prz. lag sein Buch „De Profun-
dis” mit sehr schönen Randleiste
auf Einband, unter Glaskasten,
konnte daher nicht constatiren,
ob weitere Zeichnungen dabei. –
Duch ist in Milwaukee, wieder
geschieden, will jetzt drüben Dol-
lars machen, nous verrons. –
Wir leben äußerst solide ganz für
uns, ich denke noch viel an die
schönen Zeiten 94, schade daß
es mit solch häßlichen Miß-
klang enden mußte, aber das
ist nicht mehr zu ändern. –
Prz. wohnen in Charlottenburg und
es soll ihnen gut gehen, sein neue-
stes Werk „auf den Wegen der Seele”
ha
habe noch nicht gelesen, Du?
Hast Du viel in Liebe gear-
beitet, u. wie geht’s Dir sonst?
schreibe mal wieder ein paar
Zeilen, auch wann Du kommst,
damit auch sicher hier bin. –
Lebwohl, sei herzlich von den
Meinen u. mir gegrüßt.
Dein aufrichtiger Freund
Richard Mengelberg