Munchmuseet, MM K 2975
MM K 2975, Munchmuseet. Datert 25.10.1932. Brev fra Elisabeth Förster-Nietzsche, Nietzsche-Archiv.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
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lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Frau Elisabeth Förster-Nietzsche
Dr. phil. h.c.
Nietzsche-Archiv 25.X.32.
Mein lieber hochverehrter Freund!
Gestern brachte mir Graf Kessler einen
Artikel aus der Deutschen Allgemeinen Zeitung, der von
Ihnen handelt und mir sehr zu Herzen gegangen ist,
so dass ich Ihnen heute durchaus ein Briefchen schrei-
ben muss, um Ihnen zu sagen, wie hoch ich Sie ver-
ehre und wie bekümmert ich bin, dass Ihre lieben
Augen, die so viel Herrliches sahen, was Sie nachher
uns in tief ergreifenden Bildern wiedergegeben haben,
nun leidend geworden sind. Die Schilderung der
Krankheit Ihrer wunderbaren Künstleraugen hat
mich tief erschüttert, aber da in der Schilderung
zuletzt angedeutet ist, daß es Ihnen besser geht, und
der Besuch von Herrn Goertz bei Ihnen schon län-
gere Zeit zurückliegt, so will ich von ganzem Herzen
hoffen, daß inzwischen diese Besserung fortgeschrit-
ten ist, und Sie sich wieder Ihrer ganzen Augen"
kraft erfreuen können. Wie herrlich wird Ihnen die
ganze Welt nun erscheinen, gewissermaßen neu
und sicherlich sind Sie zu wunderbaren neuen
Schöpfungen dadurch angeregt worden.
Heute möchte ich Ihnen nur schreiben, wie
treu und verehrungsvoll wir hier in Weimar im-
mer Ihrer gedenken, und wie sehr ich es stets
ersehnt habe, daß Sie noch einmal zu uns nach
Weimar wiederkehrten, und wir mit einander
die Erinnerungen an jene gute alte schöne Zeit
uns zurückriefen!
Weimar hat sich natürlich gegen damals
sehr verändert, aber das Nietzsche-Archiv ist genau
noch so wie in jener Zeit als Sie in Weimar waren,
und alle Sonnabend Nachmittag treffen sich, ganz
wie damals, viele gute Freunde im Archiv. Wie
wünsche ich, Sie wären mit uns zusammen!
In wärmster Verehrung
Ihre alte getreue
Dr.h.er. Elisabeth Förster-Nietzsche