Munchmuseet, MM K 2999
MM K 2999, Munchmuseet. Datert 01.07.1904. Brev fra Elisabeth Förster-Nietzsche, Nietzsche-Archiv.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Diktirt.
Sehr geehrter Herr!
Sie haben mich durch die Zusendung
Ihres schönen Bildes so sehr erfreut, und daß ich
Ihnen das erst heute sage, hat nur den Grund, daß
ich nicht Ihre Adresse wußte und meinen Brief
doch nicht ins Blaue nach Norwegen schicken
konnte. Auch jetzt weiß ich nur Ihre Berliner
Adresse, hoffe aber, daß Ihnen der Brief nach-
geschickt wird.
Wie gern gedenke ich an die schönen heiteren
Stunden zurück, die ich in diesem Frühjahr mit
Ihnen verlebt habe. Wie oft fallen mir Ihre aus-
gezeichneten Bemerkungen ein, die mich so sehr
interessirt und mir oft auch großes Vergnügen
bereitet haben, und deshalb können Sie denken,
wie sehr es mich freute, Ihr Bild immer vor
mir zu sehen, denn es liegt so viel von Ihrer
eigenen Persönlichkeit darin.
Im Geiste sehe ich Sie jetzt immer in dem
vielbesprochnen Fischerhäuschen in Norwegen,
das Sie der Sage nach in so edelmütiger Weise
erworben haben, – ich glaube hier mehr der
Sage als Ihren eigenen Worten! Hoffentlich füh-
len Sie Sich dort nicht so befriedigt und glück-
lich, daß Sie überhaupt vergessen, nach Weimar
zurückzukommen, wie Sie doch versprochen
haben. Leider, leider, treffen Sie Graf und Gräfin
Prozor nicht mehr hier, er ist Gesandter in Bra-
silien geworden und verläßt uns schon in
wenig Wochen. Das ist für uns Alle ein
großer Verlust, sodaß wir Alle sehr, sehr betrübt
darüber sind. In der kurzen Zeit hatte sich Graf
Prozor mit seiner warmen Begeisterung für
alles Große und Künstlerische viele Freunde
erworben, sodaß er uns unersetzbar erscheint.
Aber wenn auch Graf und Gräfin Prozor
nicht mehr hier sind, so giebt es auch noch an-
dere, die sich so sehr auf Ihre Rückkehr freu-
en, und zu denen gehört gewiß
Ihre dankbare
Elisabeth Förster-Nietzsche