Munchmuseet, MM K 3075
MM K 3075, Munchmuseet. Datert 17.08.1905. Brev fra Gustav Schiefler.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Lieber Herr Munch!
Mit grossem Interesse und
lebhafter Theilnahme habe ich
die Nachrichten von der am
vergangenen Sonntag statt-
gehabten Volksabstimmung ge-
lesen. Es ist eine imposante
Kundgebung gewesen und ich
wünsche Ihnen und Ihrem Va-
terlande Glück dazu. Es ist etwas
herzerfreuendes, wenn man
sieht, wie ein Volk so eines Sinnes
ist und das mit einer Art
elementarer Gewalt zum
Ausdruck bringt. Ich hoffe,
dass der Gang, den die Dinge
nehmen, nun auch zu dauern-
dem Heile Ihres Landes aus
schlagen wird. Mir scheint, dass
Norwegen in so besonderer Art
seinen Weg in der Kulturentwick
lung verfolgt, dass ganz Europa
an seinem Ergehen – speciell vom
Standpunkt der geistigen Bil-
dung – auf das leb hafteste in-
teressirt ist.
Und nun vom Allgemeinem
zum Besonderen: wie geht es
Ihnen persönlich? Was macht
der Arm? Hoffentlich ist alles
nach Wunsch. Wir haben alle
eine mehr oder weniger Ferien
reise hinter uns; ich selbst will
morgen allein noch einmal
fort, nach Belgien (Antwerpen,
Brügge, Gent) und Holland
(Amsterdam) Ende des Monats
komme ich zurück.
Ich war in Weimar und habe
mit grossem Vergnügen Graf
Kesslers Portrait gesehen; auch
seinen Besitz an Radirungen
p.p. von Ihnen für die Kata-
log-Arbeit durchgesehen. Er
selbst war verreist.
Meine Frau und Kinder
lassen Sie bestens grüssen.
Ihr ergebenster
Schiefler