Munchmuseet, MM K 3183

MM K 3183, Munchmuseet. Datert 31.10.1910. Brev fra Gustav Schiefler.

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Hamburg 31. October 1910



    Lieber Herr Munch!


    Wie oft habe ich mich schon in
Gedanken an den Schreibtisch gesetzt
um Ihnen zu schreiben; aber immer
stellte ich irgend ein Hinderniss,
sei es von aussen oder von innen
– der innere Feind war meist die
Faulheit am Abend nach angestreng-
tem Tage – dazwischen, und so ist
Woche auf Woche seit unserer Rück
kehr von der Reise verflossen, ohne
dass der Wille zur That geworden
ist. Und wie oft haben wir,doch
von Ihnen gesprochen. Neulich noch war
wieder ein ganzer Abend Ihrer
Kunst gewidmet, als der Geschichts-

 

      

professor Marcks mit seiner Frau,
der Matador unserer Hochschule
und ein sehr konservativer Mann,
bei uns war. Beide konnten sich von Ihren
Sachen nicht los machen und haben wohl bis
mit uns besehen.

    Sie müssen bald einmal schreiben,
wie es Ihnen geht und was
Sie machen. Wie ist es mit dem Uni
versität
sbi1d geworden? Haben
Sie noch weiter als Bildhauer
gearbeitet? Haben Sie neue Graphicen
gemacht? Wir sind sehr begierig,
von Ihnen und über Sie zu hören.

    Unsere Reise war sehr schön.
Zuerst die 3 Wochen Kur in Tarasp
in der Schweiz haben dem Körper

 

      

gut gethan und ihn gewöhnt, ins
Marschiren und Bergsteigen wieder
etwas zu leisten. Hinterher haben
Venedig und einige andere italienische
Städte, ferner München dem Kunstbe
dürfnis Genüge gethan. So sind wir
7 Wochen unterwegs gewesen und freu-
ten uns zuletzt dann doch auf das
Haus.

    Und nun noch eine geschäftliche
Anfrage. Meine Frau, der es ebenso
wie mir, am Herzen liegt, meine Sam Kommentar
lung Ihrer Blätter zu kompletiren,
möchte mir alljährlich zu Weihnach
ten für 200 Mk. „Munch’s” schenken.
Wir bitten Sie, dass Sie Sich auf dies
„Geschäft” einlassen. Wenn ja, dann wird
meine Frau Ihnen eine Liste der Blätter

 

      

welche ich noch nicht habe, schi-
cken und Sie bitten, davon nach
und nach eine der Summe ent
sprechende Anzahl zu wählen
und zu schicken, dabei aber nicht
zu vergessen, dass es ein „Geschäft”
ist.

    Ich erwarte jetzt Frau Nolde, die
sich eben – auf der Reise von Alsen
nach Berlin – telefonisch angemeldet
hat. Sie kann jeden Augenblick kom-
men. Daher will ich schliessen, damit
nun der Brief wirklich fortkommt
und nicht wieder der böse Feind in
Gestalt dieser kleinen guten Frau da
zwischen kommt

    
    Mit herzlichen Grüssen des ganzen
Hauses Schiefler


    der Ihrige
G. Schiefler