Munchmuseet, MM K 3214
MM K 3214, Munchmuseet. Datert 19.07.1913. Brev fra Gustav Schiefler.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Lieber Freund!
Ich habe immer auf den Brief
gewartet, der anscheinend versehent-
lich an die Adresse Bruno Cassirers
gegangen \war/. Aus dem letzten Briefe, den
ich von Ihnen erhielt, ersah ich, dass
er für Br. C. bestimmt war, da in
ihm von „Kunst und Künstler” die
Rede war, und habe ihn daher an
Br. C. weitergeschickt. Br C. antwor
tete, er habe seinen Brief, da er den
richtigen Adressaten nicht gewusst
habe, an Sie zurückgehen lassen.
Nun bitte ich Sie, ihn mir nicht
vorzuenthalten und etwas von
Ihnen hören zu lassen. Hoffentlich
geht es Ihnen gut.
Ich meine, es müssten Ihnen
oft, wie man zu sagen pflegt,
die Ohren klingen. Denn es ist
hier in Deutschland sehr viel von
Ihnen die Rede. Ihr Stern ist hier
jetzt im Aufgehen und man
wird sich bald um Sie reissen.
Alle wollen von Ihnen hören
und, wenn Sie nicht eitel werden
wollen, will ich Ihnen verrathen,
dass auch alle jungen Damen sich
gar nicht genug von Ihnen erzählen
lassen können. Man wird selbst be-
liebt, wenn man von Ihnen weiss
und nicht müde wird, gutes und
schönes und interessantes von Ihnen
zu berichten.
Wir selbst hoffen dabei immer
auf ein Wiedersehen hier
in Deutschland. Hoffentlich
bringt uns der Sommer oder
der Herbst Ihren Besuch. Wenn
Sie nicht ein solch abgesagter
Feind aller Geselligkeit wären,
würden wir Sie zu unserer
silbernen Hochzeit Mitte Au-
gust einladen. Aber mit solchen
Gedanken geben wir uns nicht
ab. Aber unnser kleines stilles
einsames Landhäuschen müssten
Sie doch mal kennen lernen.
Nun leben Sie wohl!
Mit vielen herzlichen
Grüssen von uns allen
Ihr
alter Freund
Schiefler
In einem Jahresbericht
der Hamburger Gesellschaft
der Bücherfreunde erscheint
ein Bericht über einem Vortrag
von mir. Ich habe als Illustration
einen Ihrer Holzschnitte beigege-
ben, den anliegenden, und bitte
um Ihre Genehmigung der Repro
duction