Munchmuseet, MM K 3310
MM K 3310, Munchmuseet. Datert 11.02.1935. Brev fra Luise Schiefler.
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NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Wie mag es wohl Ihren Freunden Höst und Thiis gehen, Th. Buch
wird viel gelesen, wir haben es auch.–
Lieber Herr Munch,
auf Ihre freundliche Anfrage hätte ich
längst antworten müssen. Wenn auch
mein Mann eher schwächer als kräftiger
wird, so wird er doch ruhiger, schläft
viel und scheint nicht mehr so unter
Angstzuständen zu leiden. Nur ist es so
schwer sich zu verstehen, da er kaum
noch ja und nein klar hervorbringt, al-
lerdings scheint es, als wenn er alles ver-
steht. Er nimmt teil an dem, was er-
zählt wird, fragt manchmal sogar nach.
Das Gehör ist noch sehr gut aber z.B.
ein Grammophon, was wir ihm zu Weih-
nachten schenkten, mag er nicht hören,
es ist ihm zu laut. Sehr gern hat er es,
wenn unser Sohn ihm was vorflötet.
Dieser ist jetzt nach einer schweren Grippe
bei uns zur Erholung. Wir wohnen ja
ähnlich wie Sie ganz frei draussen, wohl
noch weiter von der Stadt entfernt und
sind nun ein beliebter Erholungsaufenthal
für alle Kinder, sogar im Padelboot kann
man uns von Hamburg erreichen. Es ist
schade dass Sie es hier gar nicht kennen.
Es war mal sehr schön, Illies hat hier viel
gemalt, aber jetzt rückt uns die Stadt
in unschönen Siedlungen sehr nahe.
Nun ist mein Mann schon seit über
2 Monaten nicht draussen gewesen, er
kann nicht mehr die Treppe gehen und
kaum vom Bett nach dem Liegestuhl.
Er scheint es aber nicht zu empfinden
und sieht sehr wohl aus. Nur am hl.
Abend feierte er mit uns unten. Über Ihr schönes
Aquarell freuen wir uns täglich. Dann
ist es so merkwürdig, dass ich im \kl./ Holzschnitt
der Mädchen auf der Brücke Ihren Kopf
deutlich in den Wolken sehe, viel ählicher
als Ihr letztes Selbstbildnis. Damit kann
ich mich nicht befreunden. Trotzdem freuen
wir uns aber, das wir es haben.
Wir drei – Ottilie ist zum Wochenend immer
draussen – grüssen Sie herzlich, ebenso unser Sohn, der sich gern der
Tage mit uns in Oslo erinnert. Ihre Luise Schiefler