Munchmuseet, MM K 3982
MM K 3982, Munchmuseet. Datert 29.09.1905. Brev fra Reinhard Piper, R. Piper & Co. Verlagsbuchhandlung München und Leipzig.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
(Inhaber: Reinhard Piper und Georg Müller)
München und Leipzig
Königinstraße 59I.
jetzt: Josefplatz 7.
Herrn
Edvard Munch
Aasgaardstrand 6
bei Christiania.
Sehr geehrter Herr!
Wir erhielten noch die 3 Photographien (Frauen-
porträt, Sturm und Sommernacht) und danken
Ihnen verbindlichst dafür. Wir lassen alle 3 für
unsern Band reproduciren, und zwar in grossem
Format, sodass sie bestens zur Wirkung kommen
werden. Das Werk ist inzwischen rasch fortgeschritten,
heute geht der erste Teil des Manuscripts in Druck,
das Cliché-Material ist auch bereits in Arbeit.
Wir werden Ihnen Abzüge der Clichés sofort nach
Fertigstellung zur Begutachtung senden. Wir bringen
zum allergrössten Teil nur Arbeiten, die noch
nirgends reproducirt sind und hoffen so, dem Werk
grösstes Interesse zu sichern. Die Ausgabe des
fertigen Bandes wird in der zweiten Hälfte des
Oktober erfolgen. Da wir eine grosse Ausstellung der
Gemälde leider nicht veranstalten konnten (der
hiesige „Kunstverein” glaubte, seinem konservativen
bürgerlichen Publikum so ernsthafte, bedeutsame
Werke wie die Ihrigen nicht zumuten zu dürfen!)
so werden wir Ende Oktober im Akademischen Verein
für bildende Kunst nochmals eine Ausstellung aller
graphischen Blätter veranstalten, in der dann Herr
Herm. Esswein seine Arbeit als Vortrag vorlesen wird.
Heute haben wir noch eine Bitte an Sie zu richten,
die Sie uns hoffentlich nicht verübeln werden.
Wie Sie aus den Ihnen bekannten 6 Bänden unserer
Sammlung gesehn haben werden, bringen wir auf
jedem Einband das Monogramm oder Signet
des betreffenden Künstlers in grossem Massstab.
Da Sie kein Monogramm zur Zeichnung Ihrer Arbeiten
benutzen, wie etwa Th.Th. Heine ( … ) sondern stets
mit Ihrem ausgeschriebenen Namen signiren, so
bitten wir Sie höflichst (wie Eugen Kirchner) diesen
Namenszug in Ihrer charakteristischen Handschrift
in grossem Massstab uns zu senden, sodass wir ihn
als Vorlage für den Einband benutzen können.
Er müsste also am besten in zwei Zeilen geschrieben sein,
und so, dass er in Originalgrösse für den Umschlag repro-
ducirt werden kann.
II.
Herrn Ed. Munch, Aasgaardstrand
Königinstraße 59I.
Etwa so, in der Anordnung wie
nebenstehend. Alle charakteristischen
Eigentümlichkeiten der Handschrift
müssten gewahrt bleiben und doch
müsste sich der Namenszug gut,
dekorativ, in das Quadrat ein-
fügen.
Nehmen Sie uns nicht b … t übel, dass wir Ihnen mit dieser
Bitte lästig fallen. Wir möchten eben den Band, der
für uns nicht nur eine geschäftliche, sondern auch eine
persönliche, künstlerische Angelegenheit bedeutet, so
vollkommen als möglich herausbringen. Das wäre
nicht möglich, wenn wir irgend einen Dutzendzeichner
beauftragten, Ihren Namenszug nach Ihren Brief-
unterschriften sklavisch zu vergrössern.
In dem wir Ihnen für Ihre Mühe im voraus
verbindlichst danken, empfehlen wir uns Ihnen
in grösster Hochachtung
ergebenst
R. Piper & Co.