Munchmuseet, MM K 3194
MM K 3194, Munchmuseet. Datert 18.11.1911. Brev fra Gustav Schiefler.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
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‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Hamburg 18. November 1911
Lieber Herr Munch!
Nun sind Sie doch mit Ihrem Brie
fe und Ihrer Sendung meinem Briefe
zuvorgekommen, da ich durch mancher-
lei Arbeit, Besuch und eine Reise nach
Berlin am Schreiben verhindert war.
Mit den Blättern, die Sie mir gesandt,
haben Sie mir eine Riesenfreude ge-
macht. Es sind eine ganze Reihe alter Be
kannter dabei, die zu besitzen mir sehr
lieb ist: das Obstfelder-Portrait, das
liegende, en face gesehene Mädchen, der
stehende Fischer, das Sterbezimmer, die 3
Weiber, Mallarmé u.s.w dann aber auch
verschiedenes mir noch unbekann
te, wie die Thierzeichnungen; die
Affen sind ja von einer wunder
vollen Lebendigkeit. Es war uns
ein grosser Genuss, die Sachen aus-
zupacken und zu besehen. Haben
Sie vielen herzlichen Dank für die
grosse und reiche Sendung.
Auch die Zeichnung, wie der Ma-
ler Munch den Schnee wegfährt, und
die Photographie vom Baumeister
Solneß auf der schwindelnden Höhe
hat uns viel Spass gemacht. Wie
schön, dass Sie nun doch en die Aus-
führung der grossen Bilder gehen
können. Ich hoffe, dass das doch der
Weg ist, der zur Universität selbst
führt. Wir haben uns zu sehr geärgert
dass Sie den Auftrag nicht erhalten
haben. Vor 2 Wochen waren Noldes hier
und Frau Nolde hat uns die Jury-
gutachten übersetzt. Wie thöricht ist das
von dem Kunstprofessor. Nur war es
ein Trost, dass die bei Ihnen ebenso
sind, wie oftmals bei uns.
Dass es Ihnen gesundheitlich so viel
besser geht und dass Sie auch wieder
ans Reisen denken, freut uns sehr.
Wenn Sie übersehen können, ob Sie
Weihnachten fortgehen, schreiben Sie
es mir doch. Ich war nämlich schon
mit dem kühnen Plane ernstlich
umgegangen, zwischen Weihnachten
und Neujahr eine Reise nach Nor-
wegen zu machen, um Sie zu besu-
chen, wenn es Ihnen passte. Im
Sommer komme ich doch nicht so
leicht dazu, und ich möchte Sie
doch so gern einmal wiedersehen,
mich mit Ihnen unterhalten und
auch Ihre neuen Gemälde sehen.
Das würden freilich Tage werden
die anders wären, als die Sommer-
tage in Warnemünde; mehr in der
Art von dem Neujahrstage in Elgers-
burg, oder vielleicht ganz in winter-
lichem Nebel. Aber nett wäre es,
wenn der Plan zur Ausführung
käme.
Augenblicklich ist eine van Gogh-
Ausstellung hier. Es wäre sehr schön
wenn Sie hier auch mal wieder eine
Ausstellung machten, aber ein Lokal,
wo Ihre Geschichte ausgestellt werden
könnte, wüsste ich nicht. Höchstens
im Kunstverein, aber der ist wohl
zu konservativ.
Meine Frau hat sich auch sehr
über Ihre Sendung gefreut. Sie
und die Kinder lassen Sie alle
herzlich grüssen. Der kleine Engel
ist ziemlich gross geworden. Bei-
folgend sehen Sie ihn mit zwei
Freunden.
Wir bauen uns jetzt auch ein
ganz kleines Sommerhäuschen auf
unserem Land in Mellingstedt. Hof
fentlich können wir es Ihen auch