Munchmuseet, MM K 3288
MM K 3288, Munchmuseet. Datert 22.02.1929. Brev fra Gustav Schiefler.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Mellingstedt, Post Bergstedt, den 22. Februar 1929
X\L/ieber Freund!
Ich erkenne es in vollem Maasse und mit Dankbarkeit an, dass
Sie mir einen so ausführlichen Brief geschrieben haben, wenn ich bedenke,
welch eine Mühe Ihnen das Schreiben macht. Ich habe nun zunächst an den
Euphorion-Verlag geschrieben, dass er für Ihre Rechnung ein Exemplar
des L\K/ataloges an die Lesehalle der deutschen Studenten in Prag schickt;
ich denke, es ist doch das einfachste, wenn das gleich von dort geschieht,
und werde ferner den Verlag beauftragen, dass er drei weitere Exemplare
Ihnen schickt. Ich habe befürwortet, dass er sie Ihnen zu Buchhändler-
preisen, also unter Abzug des Rabatts, den die Sortimenter bekommen,
giebt.
Alles, was Sie schrieben, hat mich sehr interessier\t/. Besonders
dass Sie in Ihren Tagebüchern und Papieren kramen. Gewiss würde mich das\,/
was Sie aufgezeichnet haben, ausserordentlich angehen. Haben Sie nicht
einen norwegischen Freund, der diese Dinge herausgeben oder doch Ihnen
bei der Heraus\g/abe zur Hand gehen könnte? Ich bin doch überzeugt, dass
viele Verleger sich darum bemühen würden, wenn sie wüssten, dass so etwas
im Werke wäre.
Auch das würde mich sehr freuen, wenn diese Zeit Sie zu neuer
Beschäftigung mit der Grafik|brächte, und besonders hat es mich gefreut,
dass Sie von der Absicht sprechen, Sie wollten mir dann je einen Abzug
der entstehenden Blätter mit entsprechenden Notizen schicken wollen.
Die Idee, nach dem Anatomen ein Hamlet-Blatt zu machen, ist ausgezeichnet.
Wir haben hier eine lange Zeit mit sehr starker Kälte ge‹j›\h/abt.
Hoffentlich liegt sie hinter uns. Das heisst, wir selbst haben nicht
darunter gelitten. Die Zentralheizung hat sich sehr gut bewährt, und
auch unsere Wasserleitung ist nicht eingefroren. Aber man s\e/hnt sich doch
nach dem Frühling. R\F/reilicg\h/ war die Landschaft mit dem vielen Schnee in
den dunkelgrünen Tannen und dem für unser Klima ungewöhnlich bo\/auen Him-
mel darüber, die blauen Schatten über dem flimmernden Schnee und die
schönen klaren Sonnenuntergänge wundervoll.
Sagen Sie dem Anatomen und dem Architekten Bull, die ich nun
beide aus den Lithographieen kenne, meinen be\st/en Gruss. Neulich war
Herr Hudtwalcker hier bei uns und hat uns den Namen auch des letzteren
genannt.
Und nun zum Schluss sehr herzliche Grüsse von meiner Frau,
die sich mit mir über Ihren Brief so gefreut hat, und
Ihrem
Schiefler
Senden Sie doch bitte den Brief der Prager Studenten
zurück, damit ich die Adresse weiss.