Munchmuseet, MM K 2492

MM K 2492, Munchmuseet. Datert 22.08.1897. Brev fra Otto Hettner.

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Loschwitz den 22 Aug. 97.



    Lieber Munch.


    Verzeihen Sie mir, daß ich
Ihnen so lange nicht ge-
schrieben habe. Aber durch
den Tod meiner Mutter,
den ich Ihnen angezeigt
habe, waren so viel Auf-
regungen und geschäftliche
Angelegenheiten, daß ich
nicht eher dazu kam.

    Ich muß Ihnen nament-
lich über meine Unterhal-
tungen mit Arnold be-
richten. Ich habe nichts
Festes über Preise u.s.w.
mit Ihm bisher ausma-
chen können.

    Arnold hatte mir er-
zählt daß Meier-Graefe
nach Dresden käme,
worauf ich ihn gebeten
hatte, alles mit ihm ab-
zumachen.      Vorgestern

 

      

erzählte er \Arnold/ mir nun
mit einem mal, daß
Meier-Graefe – allerdings nur
auf wenige Stunden und
in größter Eile in Dresden
gewesen wäre – in der \vor/vergan-
genen Woche – und er
keine Zeit gefunden hätte
mit ihm sich über Ihre
Angelegenheiten zu be-
sprechen.

    Ich habe nun folgendes
mit Arnold ausgemacht.
Er meint, daß es wenig
Zweck hätte, wenn Sie
im Herbst oder Winter
dieses Jahres bei ihm
gleich eine große Aus-
stellung machen wollten,
weil er dadurch das Publikum
nur vor den Kopf stossen
würde ohne für Sie etwas
zu erreichen und will das
Publikum allmählich an Sie
gewöhnen – womit er schon

 

      

begonnen hat. Gegenwärtig
hängt in seinem Schaufenster
Ihre Radierung vom
kranken Mädchen und
eine Radierung: ein weibl.
Porträt – fast Kopie – ca. 40
jährige Frau.       In einigen
Wochen eröffnet er eine
große Ausstellung von
Lithographien – er beginnt
mit den ältesten Sachen:
Daumier, Gavarni u.s.w.
und will einen historischen
Überblick über die Entwik-
lung der Lithographie
geben – und will darin einige
Arbeiten von Ihnen mit
ausstellen.       Dann bei
Gelegenheit, wenn Sie sie ihm
schicken – ich werde dann noch
näher unterhandeln, wenn
Sie geneigt sind – einige zah-
mere Bilder – und wobei
dann im Dresdner An-
zeiger ein Aufsatz von
mir über Sie erscheinen
wird – denn ich wenn er

 

      

fertig ist, Ihnen zur Be-
gutachtung schicken werde
– und eben dann – wenn
die Leute so vorbereitet sind,
erst mal ein Collektiv. Ich
glauben offengestanden daß
sich an sich Arnold nicht
hervorragend für Ihr Werk
interessiert, aber es lockt
ihn sehr als Experiment mit
einem so verufenen Menschen
wie Sie es sind durchzu-
dringen.

    Ich komme leider
nicht nach Norwegen. Es war
mir in der Jahreszeit sehr
spät geworden und ich
werde – da mir die Sache
– pekuniär geschenkt wird –
in ein od. zwei Tagen nach
Italien abreisen. Venedig
+ Florenz.       Ich bin sehr
gespannt ob ich degoutiert
od. begeischtert sein werde.
Ev. Briefe bitte weiter nach Losch-
witz.
  Mit bestem Gruß Ihr Hettner.
    Nach Italien im Herbst
Paris wo ich Sie zu sehen hoffe