Munchmuseet, MM K 2854
MM K 2854, Munchmuseet. Datert 06.06.1932. Brev fra Max Linde.
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Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Lieber Herr Munch,
Vielen, vielen Dank sage
ich Ihnen für Ihre Güte, auch
im Namen meiner Frau. Wir
bewundern die schönen Blätter,
die mit zu Ihren stärksten
gehören. Besonders das Porträt
des Anatomen ist von ein-
dringlicher Schärfe der Conception
und zugleich Sparsamkeit der
Mittel, fürwahr ein Meister-
werk! Ich finde überhaupt,
lieber Herr Munch, ohne zu
schmeicheln, dass Sie noch
gewachsen sind, und
hoffe, dass der Zustand
Ihrer Augen es Ihnen er-
möglicht, noch weiter so
bedeutende Werke hervor-
zubringen. Auch Dr. Heise
war sehr erfreut über die
Litho des interessanten
Frauenkopfes. Er wird Ihnen
wohl noch schreiben. Durch
seine Sekretärin, eine fein-
gebildete Dame mit gutem
künstlerischem Urteil –
sie ist Halb italienerin,
Fräulein Suadicani –
erfuhr ich, dass auch das
Travemünder Bild ange-
kommen ist. Die Litho
für die nordische Gesellschaft
will Dr. Heise dort überreichen.
Ja, lieber Herr Munch, welch
ein Geist schlägt aus dieser
Urne heraus. Wir wollen hoffen,
dass diese Büchse der Pandora
sich öffnet, um in der Form
der weiblichen nackten Gestalt
die Jugend frei zu lassen,
welche allein aus dem Kirchhof
wieder Lebenskraft erzeugen
kann.
Dr. Heise will nun das
Leben Kollmanns erforschen,
zunächst aus reinem äthetischen
Interesse. Besonders die Ju-
gend Kollmanns ist ganz
unbekannt. Er will deshalb
die noch lebende Schwester
Kollmanns aufsuchen. Ich
hoffe, dass die Jugenderinner-
ungen, die er K./ mir einst zu
lesen gab, noch vorhanden
sind. Vielleicht weiss auch
Boldt, der mit ihm ja Jahre-
lang zusammen lebte, mehr
zu erzählen. Heise findet, dass
eine so interessante Persönlich-
keit, wie Kollmann es war,
noch weiter beleuchtet werden
müsste. Für uns Freunde dieses
seltenen Mannes bleibt die
Hauptsache die persönliche
Erinnerung. Wer ihn nicht ge-
kannt hat, \für den/ kann eine Schilder-
ung nur ein mattes Abbild
seines Wesens ergeben.
Mit herzlichem Gruss und
besten Wünschen von meiner Frau
und mir in Freundschaft
Ihr
Max Linde