Munchmuseet, MM K 2899

MM K 2899, Munchmuseet. Datert 23.07.1894. Brev fra Julius Meier-Graefe, PAN Eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht VERLAG.

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PAN
Eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht
VERLAG


    
BERLIN W.
Schillstrasse 4
den
23ten Juli 1894



    Mein lieber alter Munch


    Ohne den Pan hätte
ich Dir schon tausendmal
geschrieben, um den
lächerlichen Dank für
die noch lächerlichere
Broschüre zurückzu-
weisen; wie ich schon
sagte, einst wird
kommen der Tag, wo
wir Dir ein besseres
Werk schenken werden,
also genug von dem.
Ich träume sehr oft von
Dir und Deinen
Bildern; immer wenn

 

      

mich mal die blödsinnigen
geschäftlichen Sorgen einen
Augenblick in Ruhe lassen,
tritt ein Bild von Dir
vor meine sogenannte
Seele, es ist gar nichts
bestimtes, so eine Munch-
stimmung, in der ich
mich gleichsam ausruhe,
dann habe ich eine
leidenschaftliche Sehnsucht
nach Euch, nach Künstlern,
es ist ja hier eine
Jauche um einen
herum, dass man
immer ausspucken möchte.
Denke Dir, täglich diesen
infamen ekelhaften
Geldprotzen nachlaufen
nach jedem elenden
tausend Mark Millionen
Bücklinge machen,
es macht einen ganz

 

      

elend. Und doch ist es das
einzige Mittel, es hilft
nichts. In 14 Tagen gehe
ich auf die Reise als
Commis voyageur des
Pan um im Grossen
Geld zu erschnorren.
Weisst Du, ich werde
Gott danken, wenn der
Pan erst da ist, es hat
heillose Mühe gekostet;
man ringt auf jeden
‹Schrott› mit dem bisschen
Individualität, was
man sich eingebildet hat
zu besitzen. Nun ja, es
ist einmal so.

    Malst Du, oder säufst
Du ‹Geulemeut›?
Stachu hat ja anscheinend
rasend gearbeitet, ich
habe seit dem Pan
noch keinen Strich für
eigene Arbeit thun
können, das sticht mich
auch ein wenig.

 

      

Hätte ich doch schon das
Haarbild! wenn Du es
nur nicht verdirbst, es ist
so wunderbar schön, dass
es mich fasst, wenn ich
nur daran denke, das
wird dein Meisterwerk,
Munch, mach das fertig,
so wie es sein muss, dann
bist Du gemacht; ich
glaube nicht, dass die
Menschen dann noch an Dir
zweifeln werden. Aber
es ist schwer, es fertig zu
machen, denn bei diesem
Bilde giebt es nur einen
einzigen Weg, den man
gerade gehen kann, ein
Schritt daneben und der
ganze Zauber ist zerstört.
Grüss Stachu u Ducha herz-
lich, denkt manchmal
an mich, wenn Ihr zu-
samenseid, dass ich Euch
nicht fremd werde,
ich leide oft unter der
Trennung und der brutalen
entwürdigenden Arbeit, die
einen nicht denken und
träumen lässt. Adieu.
Meine Mutter grüsst Dich
herzlich, sie hat Dich sehr lieb

    Pan geht langsam vorwärts, ich glaube wir werden Dezember
anfangen können, bis jetzt 25000 Mark. Mal etwas Schönes
für den Pan
  Dein treuer Freund Meier-Graefe