Munchmuseet, MM K 3093
MM K 3093, Munchmuseet. Datert 08.05.1906. Brev fra Gustav Schiefler.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Lieber Herr Munch!
Es thut mir leid, dass meine Ausfüh-
rung über die Procente Sie beunruhigt
haben. Ich bin ja auch Ihrer Ansicht,
aber Juristen denken nun mal an
alle möglichen Dinge, weil sie aus Erfah-
rung wissen, wie verschieden oftmals
über Fragen, die ganz einfach zu liegen
scheinen, geurtheilt wird.
Was die Preise der Bilder anlangt, so
scheint es mir ganz unzweifelhaft zu
sein, dass Sie die Preise erhöhen kön-
nen. Vorausgesetzt, dass Sie nicht bei
Ihrer Vereinbarung mit Commeter aus-
drücklich Sich dieses Rechts begeben
haben, was \Sie/ doch gewiss nicht gethan
haben. Es wäre ganz gut, wenn
Sie mir eine Abschrift Ihres
Vertrages schickten, damit ich den
Wortlaut sehen kann.
Davon wird es auch abhängen,
ob Sie ihm einen Theil der Bilder
wieder abnehmen können oder
nicht. Es kommt darauf an, wie
das Vertragsverhältnis formulirt
ist.
Es ist für Sie nicht angenehm,
dass Commeter sich so stellt, aber
ich würde es \mir/ nicht zu sehr zu Herzen
gehen lassen. Er weiss es nicht besser.
Wenn ich Ihre Interessen I ihm gegen
über in dieser Angelegenheit vertreten
soll, so thue ich es gern. Nur
warte ich, bis ich von Ihnen Be-
scheid bekomme, weil ich mich
nicht of ohne Auftrag einmische.
Nächster Tage sende ich Ihnen
einige Kupferplatten.
Ich wäre sehr gespannt, Ihre Nietz
sche-Bilder fertig zu sehen, weiss
aber noch nicht recht, wie ich es
einrichten soll. Berlin ginge am
ehesten; nach Weimar will ich frei
lich im Sommer auch mal, aber ich
glaube nicht, vor dem Hochsommer.
Sehr habe ich mich gefreut, dass
Sie uns Aussicht machen, im Som-
mer zu kommen, Sie wissen, dass
Sie uns jederzeit sehr willkommen
sind, und dass wir uns freuen
würden, Sie als Hausgast \bei uns/ zu
sehen.
Meine Frau grüsst Sie herzlich;
sie ist sehr gespannt auf den
kleinen Engel, wenn Sie die Ra-
dierung wieder aufnehmen wollen.
Mit herzlichem Gruss
Ihr
Schiefler