Munchmuseet, MM K 3098

MM K 3098, Munchmuseet. Datert 24.08.1906. Brev fra Gustav Schiefler.

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Hamburg 24 August 1906



    Lieber Herr Munch/


    Wie es mit meiner Reise wird, kann
ich Ihnen immer noch nicht sagen. Ich
bin vor 14 Tagen zu meiner Frau und
den Kindern nach dem Harz gereist, die
dort mit meiner Schwiegermütter in der
Sommerfrische waren. Unmittelbar nach
ihrer Rückkehr nach Haus musste sich
meine Schwiegermutter einer Operation
unterziehen, welche zu ihrem Tode geführt
hat.

    Nun bin ich mit meiner Frau, die durch
den Todesfall natürlich sehr erschüttert ist
nach hier zurückgekehrt, und möchte
jedenfalls noch einige Zeit bei ihr bleiben.
Aber ich hoffe bis 15 September noch nach
dort kommen zu können.

    Ich bitte Sie daher, mir mitzutheilen,

 

      

wo Sie in dieser Zeit sind, damit
ich Sie dann benachrichtigen kann
und womöglich besuchen kann.
Ich sende diesen Brief nach Weimar,
in der Annahme, dass er so am sicher-
sten nachgeschickt wird und in Ihre
Hände kommt.

    Ich habe das Manuskript des Kata
loges einem Drucker gegeben, damit er
einen Kostenanschlag macht. Darnach
werden sich die Druckkosten auf 900 –
1200 Mk belaufen. Es hat nicht den An
schein, dass ich einen Verleger finde.
Dann werde ich die Sache in Selbstver-
lag nehmen. Jedenfalls soll das Werk
jetzt im Herbst herauskommen. Ich gebe
es dann vielleicht Cassirer in Commissions
verlag.

    Ich bitte Sie nur, mir noch Abzüge der

 

      

derjenigen Platten zugänglich zu machen,
die ich noch nicht gesehen habe,
z.B. die Schnapsmadam, und die
Salome- oder Hexendarstellungen,die
Sie in Elgersburg auf den Platten
hatten.

    Und wie ist es mit den Radirungen
für den Katalog? Haben Sie schon
daran gedacht? Das Format des Buches
wird etwa 220×140 mm. Die Grösse der
Platten müsste natürlich entsprechend
kleiner sein.

    Auch lege ich einen Fragebogen ein
um dessen Beantwortung ich bitte.

    Die Rechnung bei Piening & von Sooden
habe ich bezahlt.

    Bei Commeter habe ich ein Verzeichnis
der Bilder noch nicht aufgenommen.
Ich habe noch keine Zeit gefunden.

 

      

So eilig ist es aber wohl auch nicht.
    Hoffentlich sehen wir uns bald
und können weiteres mündlich be-
sprechen.

    Meine Frau ist sehr angegriffen.
Sie grüsst bestens.

    
    Mit herzlichem Gruss
    Ihr
Schiefler