Munchmuseet, MM K 3211
MM K 3211, Munchmuseet. Datert 05.04.1913. Brev fra Gustav Schiefler.
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NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
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endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Lieber Freund!
Besten Dank für Ihre Karte,
die Sie gemeinschaftlich mit Perls
uns gesandt haben. Wir sind gespannt,
ob Sie ein Bild von dem rothhaari
gen Raubvogel gemalt haben, womit
ich natürlich o nur die äussere Erschei-
nung mit der Adlernase meine.
Aber der erste Zweck dieses Briefes
ist die Bitte, dass Sie mir die Bank an
geben, an die ich das Geld schicken soll,
oder soll ich es an Sie direct adressiren?
Das Bewusstsein meiner Schuld scheuert
mir die Seele wund.
Ist bei Ihnen auch schon so früh
der Frühling eingezogen? Hier ist alles
merkwürdig weit für die Jah-
reszeit, aber wir fürchten nach-
her die tückischen Nachtfröste.
Nolde hatte bei Commeter
kürzlich eine sehr schöne Aus-
stellung. Ich wollte, Sie hätten
sie gesehen. Den Mittelpunkt bil-
dete eine Kreuzigung, umgeben
auf beiden Seiten von je vier Tafel
bildern. Gleichzeitig sehr dekora-
tiv und verinnerlicht. Als Augen
weide am schönsten ein Triptychon
mit der Legende der heil. Maria
von Egypten. Aber Sie hätten die
Menschen schelten hören sollen
über die Frechheit, so was so zu
malen. Ich meine, in diesen Bildern
hat Nolde erst eigentlich sich
selbst gefunden; es ist alles so
gross, so einfach und doch so schön.
Am Dienstag ist meine Frau
mit Gustav nach England gefah-
ren. Sie bleiben 8 Tage in London;
dann geht Gustav für den Som-
mer auf die Universität nach Ox
ford; meine Frau kehrt über
Paris und Holland zurück. Der
kleine Engel kriegt von Woche zu
Woche längere Beine und entwi
ckelt sich zum Storche. Sie müssen
bald mal kommen, sonst erken-
nen Sie ihn über haupt nicht
wieder.
Leben Sie wohl und lassen
Sie gutes hören.
Mit herzlichem Gruss
Ihr
Schiefler.