Munchmuseet, MM K 3942

MM K 3942, Munchmuseet. Datert 07.01.1926. Brev fra Gustav Hartlaub, Stadtische Kunsthalle Mannheim.

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STÄDTISCHE KUNSTHALLE MANNHEIM

    
7. Januar 1926.


    Herrn
    Edvard Munch
    Skoien bei Oslo.


    Hochverehrter Herr Munch!


    Recht herzlich möchte ich Ihnen danken für Ihren so
überaus liebenswürdigen und anerkennenden Brief, den ich vor 8 Tagen
erhalten habe. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, was für eine
Genugtuung es uns bereitet hat, einen Teil Ihres Werkes hier zu
vereinigen und wie unvergesslich uns die Stunden des Zusammenseins
mit Ihnen hier gewesen sind. Herr Geh.Rat Justi, der ja auch hier
war, plant nun neuerdings die ganze Ausstellung nach Berlin zu
übernehmen und bittet daher, dass die Bilder noch vorläufig hier
bleiben. Er will sich mit den einzelnen Besitzern in Verbindung
setzen, ebenso mit Herrn Gutbier. Ich warte daher weitere Weisungen
ab, bevor die Bilder an die Sammler, bezw. an Herrn Gutbier ge-
schickt werden.

    Von allergrösster Bedeutung ist nun für mich und die Mann-
heimer Kunsthalle die Frage der Erwerbung eines Bildes von Ihnen.
Sie haben mir zu meiner grössten Freude gesagt, dass Sie uns ein
Bild verkaufen wollen und zwar das Selbstporträt. Zur Bedingung
machten Sie nur, dass das Bild noch auf den übrigen deutschen

 

      

Ausstellungen gezeigt wird, womit ich mich selbstverständlich einverstan-
den erklären konnte. Ich würde nun sehr gern den Ankauf zum Abschluss bringen,
denn das Bild passt ausgezeichnet in unsere Sammlung und wird für Mannheim
eine dauernde Erinnerung an die grosse Munch-Ausstellung sein. Könnten Sie
mir nun den endgültigen Preis nennen? – Sie hatten bisher nur eine ungefähre
Summe genannt – ich würde dann den Antrag bei meiner Kommission zur Erwer-
bung stellen und könnte Ihnen die Summe überweisen lassen. Das Bild kann
dann selbstverständlich als Leihgabe der Mannheimer Kunsthalle noch in
deutschen Ausstellungen gezeigt werden.

    Hochverehrter Herr Munch! Sie können sich denken, dass mir die Er-
werbung eines Bildes von Ihnen, gleichsam als Schlußstein des ganzen Aus-
stellungsgedankens, von besonderer Wichtigkeit ist. Es wird auch ganz allge-
mein hier in Mannheim erwartet, dass mindestens ein Bild in der Kunsthalle
bleibt. Zuversichtlich hoffe ich, dass Sie an Ihrer ursprünglichen Zusage,
das genannte Bild zu verkaufen, festhalten. Es wäre der schönste Lohn für
die Bemühungen der Mannheimer Kunsthalle um Ihre grosse Ausstellung.

    Bitte geben Sie mir doch gleich mit ein paar Worten Nachricht.
Ich lasse ungern die Bilder aus dem Hause gehen, bevor diese Angelegenheit
nicht endgültig geklärt ist. Hoffentlich haben Sie sich nunmehr, nachdem Sie
die Heimat wieder erreicht haben, auch gesundheitlich ganz wieder herge-
stellt und haben Sie auch nach soviel Ablenkung verschiedenster Art wieder
die rechte Muße und Kraft zum eigenen Schaffen gefunden.

    Ob ich schon in diesem Sommer nach Norwegen kommen kann, ist lei-
der aus verschiedenen dringlichen Gründen wieder fraglich geworden. Trotzdem
halte ich an der Hoffnung fest, wenn nicht in diesem, so doch im nächsten
Jahre kommen zu können. Vielen Dank für die ausführlichen Winke, die Sie mir
wegen der Reisezeit gegeben haben.

    
    Nun nehmen Sie von uns allen die herzlichsten Grüsse
    Ihr verehrungsvoll ergebener
Hartlaub