Munchmuseet, MM K 2424

MM K 2424, Munchmuseet. Datert 08.11.1912. Brev fra Eberhard Grisebach.

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Jena d. 8 Nov. 1912.



    Lieber Herr Munch,


    dieses Mal habe ich Sie warten
lassen mit einer Nachricht über
Ihre Ausstellung und mit Zu-
sendung der graphischen Liste.
Heute kann ich nun gleich die
vo\e/rkauften Blätter bezeichnen.
Für unsere Verhältnisse ist viel
verkauft worden.

    Am Sonntag sprach Dr. C. Glaser
aus Berlin auf meine Bitte
im Ausstellungsraum über
moderne Kunst und Ihr Werk.
Ich fand seinen Vortrag ausge-
zeichnet und ich glaube dass
er Ihre Entwichlung, über die

 

      

wir uns vorher beide ausge-
sprochen hatten, treffend ge-
zeichnet hat. Das ganze schloss
mit einer Darstellung Ihrer
letzten Arbeiten für die Univer-
sität, in denen uns die monu-
mentale Form und die grösste
Fülle vereint scheint. Ich lasse
den Vortrag in den Jenaischen
Zeitung
abdrucken und semde
Ih\n/en nach dem Erscheinen einen
Abzug. Leider hatte ein Herr
von Sydow durch eine dumme
Kritik Ihrer Bilder das Publi-
kum etwas kopfscheu gemacht,
trotzdem waren am Sonntag
100 Personen erschienen.

    Frau Förster Nietzsche und van de

 

      

Velde schrieben im letzten Augen-
blik ab.

    Dass Herr Kollmann hier war
schrieb ich Ihnen schon. Er machte
mir den Vorschlag dauernd
Ihre Graphik auf Lager  … \z/u be-
halten und auf eine Vereinhei … \t/-
lichung der Preise hinzuwirken.
Wir wollen das gerne tun, zu-
mal ich einen zuverlässigen
Sekretär dafür habe, wenn
Sie unt\d/ den Rest von Blättern
wieder kompletiieren wollen.
Dadurch dass Lithauer in
München hier billige Angebote
machte sind mir Käufer ver-
scheucht.

    Auf das Bild „Dorfstrasse
in Krageö” habe ich ein

 

      

Angebot eines Schweizer Sammlers
von 3500 Franken. Es ist das
der Preis der für Hodlers Land-
schaften also für die teuensten
Bilder zur Zeit in der Schweiz
bezahlt werden. Ich möchte
Sie bitten mir zu telegraphieren,
ob s\S/ie darauf eingehen wollen,
das Bild würde in gute Hände
kommen und ich würde mich
freuen auch ein Bild zu ver-
kaufen.

    Gestern war der Kunsthändler
Neumann aus Berlin hier.
Er hat in Paris alte Blätter
von Ihnen gesucht und an-
scheinend gute Drucke
billig gekauft. Hier kaufte

 

      
    II.

er noch einige von den Tier-
zeichnungen. Er machte für
einen Juden einen sehr netten
und interessierten Eindruck.

    Zum Schluss möchte ich Sie
fragen ob die Radierung
das Kind und der Tod (die tote
Grossmutter auf dem Totenbette
und  … \da/s entsetzte Kind vorne)
und Ihr lithographiesches
Sels\b/stporträt auf dunklem
Grunde noch erhältlich sind.
Es sind die zwei Blätter, die
un … \s/ hier leihweise überlassen
wurden und die ich gerne
selbst besitzen möchte.

 

      

    heute fiel der erste Schnee,
und es ist Erkältungswetter
unter dem ich leide.

    In letzter Woche wurde uns
ein Töchterchen geboren, das
den Namen Ebba erhielt.

    
    Mit sehr freundlichem Gruss
in Verehrung u Freundschaft

    Ihr
Eberhard Grisebach.