Munchmuseet, MM K 2688

MM K 2688, Munchmuseet. Datert 01.04.1912. Brev fra Albert Kollmann.

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    Kunst für Alle 1 April 12

    Wiener Ausstellungen, Hagenbund, Norweger.
    Trotz des guten allgemeinen Durchschnitts
dominiert eine Gestalt unbedingt, Edvd Munch;
seine Bilder und Graphiken sind die be-
deutendsten Werke in der heutigen norweg-
ischen Kunst und die Einflusssphäre, die
von ihnen ausgeht, reicht bis in die
Werke jener Jüngsten, die der modernen
französischen Entwicklung nahe stehen.
Munch’s Erscheinung ist nicht als
reines kunstgeschichtliches Rechenexempel
anzusehen, es bleibt ein ungelöster Rest
übrig; vollgesogen mit allen Problemen,
die die europäische Malerei des ausgehenden
neunzehnten Jahrhunderts beschäftigt haben,
bleibt seine Persönlichkeit einzigartig,
rätselhaft, von dunkeln Mysterien
umschattet. Munch’s geistige Seite
fesselt zunächst. Seine Welt ist voll
von Geheimnissen, trüber Spuk treibt
in ihr sein Wesen, dumpfes Leben
erfüllt die Dinge, düstere Melancholie,
eine atembeklemmende Stimmung weht
aus diesen Werken. Aber die Welt, die
ein Mysterium ist, bleibt dem Künstler
ein sinnliches Erlebniss; die Objecte sind
nicht blosse Symbole, sondern sind in
Form und Farbe lebend geworden. Die
Mittel, jene starken Stimmungsakkorde
anzuschlagen sind nicht Ideenassoziationen,
sondern Farbenkontraste und abgewogenes
Formenspiel; der Dichter bleibt ein Maler
und seine Werke Bilder. – Munch’s

 

      

Munch’s Vielseitigkeit ist bewundernswert,
eine grosse Komposition (Herbst) mit
wundervoll ausbalancierten Gruppen
von Menschen, die zu Typen geadelt
sind, zwei glänzende vollfigurige
Bildnisse (Schlittgen und Gierlöff)
ein Selbstportrait im Restaurant,
das das Vermögen, eine an sich gleich-
gültige Umgebung mit intensivem,
aufregendem enervierendem Leben
zu erfüllen, vielleicht am deutlichsten
zeigt, Akte und Landschaften, da-
runter eine blaustrahlende und
feierlich tönende, ausgestirnte Nacht;
dazu ein graphisches Oeuvre, das
Schieflers vor ein paar Jahren heraus-
gegebenen kritischen Katalog weit
zurücklässt, Radierungen, Holz-
schnitte, Lithographien, als Gipfel
die Mappe Alpha und Omega –‚
deren Blätter ein Menschenleben
dichten.


    H.T.