Munchmuseet, MM K 2816

MM K 2816, Munchmuseet. Datert 23.12.1905. Brev fra Max Linde.

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Lübeck, den 23/XII 1905



    Lieber Herr Munch,


    Besten Dank für Ihren
freundlichen Brief. Es freut
mich vor allen Dingen, dass
Sie arbeiten können. Ruhe und
Einsamkeit – und Fernhalten
des Alcoholteufels wird für
Ihre Nerven das Lebenselixir
bleiben. Für die Grossstädte
sind Sie nicht geschaffen,
mögen Sie sich früher auch
manche Anregung daraus
geholt haben.

    Das Buch von Hermann

 

      

Esswein gefällt mir ganz gut.
Ich muss ihm durchaus
beistimmen, auch darin,
dass er Ihre auf Anschauung
entstandenen Bilder und
Werke höher einschätzt,
als die symbolischen. Deshalb
glaube ich, sollten Sie
ruhig vorläufig beim Porträt
bleiben. Gerade hierin kommt
Ihre Stärke zum Ausdruck.
Nur müssten Sie soviel Nerven-
kraft und Energie besitzen,
nicht nur geniale Hiebe
auszuteilen, sondern auch
zu vollenden. Der geniale
Anlauf genügt nicht.

    Kollmann ist bei Potente gewesen, um auszuhorchen.
Er hat über uns weidlich geschimpft.

 

      

    Was Axel Maurers Bild
anlangt, so habe ich nicht
daran gedacht, es zu nehmen.
Zum Januar werde ich Ihnen
für die Sommernacht weitere
500 Mark senden. Ich hoffe,
Sie werden darüber nicht böse
sein; eigentlich sollten Sie
diese ja erst am 1 April
haben.

    Bei uns geht es immer
noch nicht gut. Meine Frau
hatte Mandelentzündung und
lag zu Bett. Jetzt hat auch
Lothar der Jüngste Fieber.
Wir wollen das Weihnachtsfest
verschieben.

    Bitte schreiben Sie mir Ihre
Adresse, wohin ich im Januar das
Geld senden soll.
  Besten Gruss!
    Ihr
Linde