Munchmuseet, MM K 2857

MM K 2857, Munchmuseet. Datert 10.12.1934. Brev fra Max Linde.

Vis forklaring av tegn og farger i visningen

Lukk forklaring av tegn og farger i visningen

Forklaring av tegn og farger i visningen

NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!

Munchs skrevne tekst

overstrøket tekst

Munchs skrevne tekst

Munchs skrevne tekst

tekst skrevet av andre enn EM selv

store strykninger gjort med strek, kryss el.l.

fet tekst er trykt tekst

{overskrevet tekst}

\tilføyd tekst i linjen/

tilføyd tekst over linjen

tilføyd tekst under linjen

lakune/uleselig tekst merkes med ...

‹uklar/vanskelig leselig tekst›

endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god

Skriv ut visningsforklaring

[Red.: Utklipp fra avis?]

    Die Neubauten an der Edvard-Munch-Straße.
Im Hintergrund die beiden mächtigen Buchen.



    
Lübeck 10 Dez 34



    Lieber Herr Munch,


    Zunächst meine und meiner Frau herzliche
Glückwünsche zu Ihrem Geburtstag! Wir haben
die alte Zeit nicht vergessen, und oft, wenn
wir die veränderten Ansichten der heutigen
Umwelt auf uns wirken lassen, denken wir
an Sie und hoffen Sie doch noch einmal hier
begrüssen zu dürfen. Oben sehen Sie nun den
Anfang der Bebauung der Edvard-Munchstrasse.
Es stehen nun schon 5 Villen im einfachen bürger-
lichen Stil, die sich in den Rahmen der Umgebung
gut einfügen. Ich denke, dass noch in Deutschland
mehr Edvard-Munchstrassen entstehen werden.
Denn Ihre Kunst wird in den Kulturkreisen
der heutigen deutschen Regierung, zu der wir

 

      

grosses Vertrauen haben müssen, als
bahnbrechend für die nordisch-germanische
Kunst überhaupt angesehen. Anlässlich der
Ausstellung junger norwegischer Künstler
hier, sprach Herr Landesdirektor Dr. Wolff
das Wort aus: Durch Ihr Verdienst sei die
Vorherrschaft des französischen Impressionis-
mus gebrochen. Jetzt geht das in Erfüllung,
was Kollmann anstrebte, nämlich, dass die
jüdische Kunsthändlereligne beseitigt werden
müsse. Das war jene von Paul Cassirer und
auch Liebermann genossen finanzierte Gesellschaft,
die aus der Kunst einen „Kunstmarkt” machte,
und denen es nur darauf ankam Preise zu
erzielen und mit Gemälden wie mit Börsen-
papieren zu jobbern.

    Überall ist die heutige deutsche Regierung
dabei zu säubern und zu ordnen. Sie werden
in wenigen Jahren sehen, dass der Erfolg, der
vielleicht heute noch in Aussicht steht, voll
in die Erscheinung tritt. Dann wird das Aus-
land, das jetzt vielfach unsere Wiedergebart
noch nicht würdigt, verstehen, welchen Riesen-
kampf Deutschland in seinem Innern durch-
fechtet.

    Wie geht es Ihnen, lieber Herr Munch? Was
machen Ihre Augen? Hoffentlich schaffen
Sie rüstig weiter für uns Alle zur Freude.

    
    Mit herzlichen Grüssen von meiner
Frau
       Ihr getreuer
Max Linde




    Unserem dritten Sohn Helmuth, jetzt in Dortmund, Dr. Ing. wurde
Kürzlich ein Söhnchen geboren. Somit sind wir Grosseltern.