Munchmuseet, MM K 3077

MM K 3077, Munchmuseet. Datert 17.12.1905. Brev fra Gustav Schiefler.

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Hamburg 17. December 1905



    Lieber Herr Munch!


    Besten Dank für Ihren freundlichen
Brief Ihre Absicht, von mir, wenn ich
komme, eine Radirung zu machen,
hat mich sehr gefreut. Meine Zeit ist
leider nur knapp bemessen, aber ich
hoffe doch, dass ich am 29 December hier
abreisen und dann am 30.31. December
und 1 Januar dort sein kann. Am 2 Januar
müsste ich zurückkommen. Nun fragt es
sich nur, ob Sie dann in Elgersburg
sind, und ob diese Tage Ihnen passen
Ich hoffe, wir können in der Zeit auch
die nöthige Arbeit für den Katalog
bewältigen.

    Es ist keine günstige Reisezeit für

 

      

einen Familienvater, der doch gern
den Jahresschluss und Neujahr
mit den Seinigen feiert, aber eine
andere Zeit bleibt mir jetzt nicht
übrig, und meine Frau hat mir
auch gnädigen Urlaub gegeben,
was sie Ihnen mit besten Grüssen
melden lässt.

    Commeter will nun jawohl im
März Ihre(oder schon früher?) Ihre
Ausstellung veranstalten. Ich habe
ihm, wenn ich es mit meiner Zeit
einrichten kann, halbwegs zugesagt
dann einmal in seinen Räumen
einen Vortrag über Ihre Kunst zu
halten. Was meinen Sie dazu? Wür
de es Ihnen erwünscht erscheinen

 

      

oder sind Sie mehr dafür, dass die
Bilder nur durch sich selbst wirken?
und für sich selbst sprechen?

    Mit grossem Interesse habe ich die
Essweinsche Publication über Ihre Kunst
gelesen. Zuweilen giebt es etwas viel Worte,
aber im ganzen ist es doch gut und fein
nachempfunden.

    Cassirer hat hier jetzt eine Courbet-
Ausstellung, Commeter Thoma und
Kalckreuth. Wie merkwürdig ist es,
wenn man diese Courbets ansieht und
bedenkt, dass das einmal als etwas Um-
stürzlerisches gegolten hat, so altmeister-
lich fein-abgewogen und dunkel, wie es
ist.

    Wenn Sie heute eben so schönen Sonnen-

 

      

schein haben,wie wir hier, dann
muss es herrlich dort in den Bergen
sein. Wir freuen uns, dass wir nach
den dunklen Nebeltagen die Sonne
einmal wieder sehen.

    Viele herzliche Grüsse von
meiner Frau und den Kindern;
der „Kleine Engel” sieht wie eine Hexe
aus; sie hat den ganzen Mund voll
Zahnlücken.

    
    Ihr
Schiefler