Munchmuseet, MM K 3092
MM K 3092, Munchmuseet. Datert 03.05.1906. Brev fra Gustav Schiefler.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
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‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Lieber Herr Munch
Ich habe in meinen Papie-
ren nachgesehen, aber gefun-
den,dass ich ein Exemplar
Ihres Vertrages mit Commeter
nicht habe. Ich habe auch noch
nicht mit Commeter gesprochen,
weil ich zweifelhaft bin, ob es
Ihnen erwünscht sein würde
dass Commeter von dieser Nietz-
sche-Bild-Angelegenheit erfährt.
Wenn der Vertrag so lautet, dass
er Prozente für Verkaufe inner
halb Deutschlands und Oesterreichs
bekommt, so würde ich an
nehmen, dass er für diese
Sache keine Provision ver
langen kann, wo es sich um
einen Schwedischen Ke Besteller
handelt und die Bestellung
Ihnen in Norwegen zugegan-
gen ist. Ganz unzweifelhaft
ist es freilich nicht, wie ja
solche Auslegungsfragen oftmals
verschieden beantwortet werden
können. Immerhin würde ich,
glaube ich, die Sache in Ihrer
Stelle an mich heran kommen
lassen. Wenn sie es wünschen,
werde ich aber gern mit Com-
meter darüber sprechen und
mir den Contract zeigen lassen,
warte aber, bevor ich derartiges
thue, auf Ihren Bescheid.
Ich bin Ostern krank gewesen;
habe im Bett gelegen
und konnte daher auch nicht,
so gern ichs gethan, nach Berlin
kommen, um dort mit Ihnen
zusammenzutreffen.
Können Sie mir bald die Blätter,
mit den Aufzeichnungen beant
wortet zurückschicken?
Ich gebrauche sie, um vor
wärts zu kommen. Was mei
nen Sie, wenn Sie ein paar
flotte kleine Radirungen
für den Katalog machten,
an Stelle allen Buchschmucken,
den wir dann wegliessen?
Ich bin in grossen Zweifeln
über die Strindberg-Lithogra
phie. Bei Herrn von Franquet,
wo ich Sonntag wegen des Kata-
loges war, fand ich ein Exemplar
aus 1895, welches die Zacken um
rahmung, aber ohne die Gestalt
eines Weibes hat; in der Umrah-
mung findet sich der Na-
me Strindberg. Auf meinem
Exemplar ist die zerflatternde
Umr Gestalt des Weibes in der
Umrahmung und der Name
Stindberg. Wie kommt das? Ist
der Name nachher verkehrt ge-
schrieben? Spätere Blätter schei-
nen wieder „Strindberg” zu
haben.
Ferner: ist die Madonna von
1895 (Lithographie) d.h. die
Zeichnungsplatte, später über
arbeitet? Mir scheint es so.
Ich bin neugierig, zu hören
wohin Sie gehen.
Herzliche Grüsse, auch
von meiner Frau.
Ihr
Schiefler
Bei Herrn von Franquet
habe ich mit grossem Interesse
das Bild „Geschrei” und das
prachtvoll feine Mädchen am
Fenster gesehen. Und was hat
er für pr wundervolle Abzüge
der frühen Radirungen!