Munchmuseet, MM K 3716
MM K 3716, Munchmuseet. Datert 21.12.1929. Brev fra Friedrich Schreiber-Weigand, Kunsthütte zu Chemnitz.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Herrn Professor Edvard Munch
Oslo, pr. Skoien
Norwegen.
Sehr geschätzter Herr Professor,
empfangen Sie zunächst allerherzlichsten Dank für Ihre
lieben freundlichen Zeilen, die ich mit großer Freude empfangen
habe.
Verzeihen Sie, daß Sie erst heute eine ausführlichen Be-
richt über Ihre Ausstellung erhalten, die wir am 12. Dezember mit
Wehmut geschlossen haben. Sie haben recht, die Austellung brachte
die Entwickelung Ihrer Kunst ausgezeichnete zur Geltung, und man
konnte die Entwickelungslinier bestens verfolgen, obgleich die Wer-
ke nicht chronologisch gehängt worden waren. Der „Schiffsreederß
ist ein aufschlußreiches Bild und verankert die Entwickelung Ih-
res Schaffens fest und unerschütterlich, denn von dort aus geht
die Linie außerordentlich konsequent und läßt sich immer wieder
auf dieses Bild zurückführen. Der jetzige Besitzer kann sich gratu-
lieren, daß er dieses Bild besitzt, um die ihn jede Galerie beneiden
muß.
Trotzdem die Ausstellung auf manches Hauptwerk verzichten
mußte, so glaube ich, war sie durch eine glückliche Hängung genuß-
reicher als ihre Vorgängerinnen. Die farbigen Hintergründe, die
alle unsere Räume haben, waren den Bildern sehr günstig. Im Ein-
gangsraum hatte ich die beiden Kinderbildnisse (Linde, Esche,) gegen-
über gehängt, das Eschebild flankiert von zwei Lehmbruck – Plastiken.
An der anderen Wand hingen rechts von der Türe der „Schiffsreeder”
zwischen dem Bilde „Oslobohème” und dem „Selbstbildnis 1919.”
Gegenüber führt die Tür in den zweiten Raum. Rechts von ihr hing
„Bildnis Frau Glaser”, links „Sommernacht” (Gutbier), an der
anschließenden verbrochenen Ecke das „Selbstbildnis” der Mannheimer
Kunsthalle.
Ich sehe schon, es wird das Beste sein, ich mache Ihnen
eine kleine Skizze und verteile die Bilder, wie es mir in der Er-
innerung ist, mit den Katalognummern unserer Ausstellung.
Die Eröffnungsfeier ist wie selten eine verlaufen. Es
waren mindestens 500 Personen da, von denen ein großer Teil stehen
mußte, weil absolut kein Stuhl und kein Sessel mehr aufzutreiben
waren. Sehr erfreut waren wir, daß auch der Staatsminister von Sach-
sen erschienen war. Der norwegische Gesandte in Berlin hatte lei-
der absagen müssen, da am diesem Tage unglücklicherweise ein Konzert
von Norwegern in Berlin stattfand.
Die kleine Nachfeier in den Gesellschaftsräumen des Casinos
ist in gleicher Weise ausgezeichnet verlaufen. Von auswärtigen
Gästen waren Frau Harden, Berlin, Kommerzienrat Gläser, Kaisers-
lautern, Fräulein Zeuner, Kaiserslautern und der Direktor des dorti-
gen Gewerbemuseums, \Dr. Edmund Hausen/, weiter Dr. Weises, Halle, Museumsdirektor Dr.
Schardt, Halle, und Direktor Dr. Teupser, Leipzig, anwesend. Von
Dresden waren einige Geheimräte, der Vertreter der Künstlervereini-
gung und ein Pressevertreter da.
Die Zeitungsausschnitte sende ich Ihnen mit, vor allem die
Allgemeine Chemnitz \Zeitung/ Chemnitz hat in sehr netter Weise den Ausstellungs-