Munchmuseet, MM K 3096
MM K 3096, Munchmuseet. Datert 17.06.1906. Brev fra Gustav Schiefler.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
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‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Hamburg 17. Juni 1906
Lieber Herr Munch’
Besten Dank für Ihre Briefe; die
Vollmacht habe ich auch bekommen.
Hoffentlich haben Sie keine Schwierig-
keiten mehr, dass wir nicht nöthig
haben, das Geschütz aufzufahren.
Wir waren vor 8 Tagen in Berlin. Die
Ausstellung bei Schulte war leider schon
geschlossen, aber in der Secession haben
wir Ihre Bilder gesehen und viel Freu-
de davon gehabt. Die Kinder haben uns
sehr gefallen; mir haben die Elgers-
burger Schneebilder aber noch mehr
Eindruck gemacht. Ich finde sie – na
mentlich so nebeneinander, wie sie
hängen – sehr stark; es geht ein ge-
meinschaftlicher Rhytmus durch,
dessen Linienführung einen zwangsweise in
ihren Bann zieht. Coloristisch ist
auf dem Strassenbilde der grüne
Fleck in dem Weiss prachtvoll.
Vorgestern hatten wir einige Freunde
bei uns; es wiederholt sich dann
immer dasselbe: wenn ich Sachen
aus meiner Sammlung zeige, blei-
ben wir schliesslich immer an
Ihren Blättern hängen und das
Interesse an allem andern schwin-
det. Oft natürlich wird auch Wider-
spruch hervorgerufen, aber meist
doch nur von Leuten, die nicht künst
lerisch zu sehen gelernt haben. Peter
Behrens, der vor einigen Wochen hier
war, verstrickte sich auch in Ihre
Lithographieen und Holzschnitte; be-
sonders war er von der „Madonna” mit
dem Embryo (die er übrigens schon
kannte) angethan, und zog Vergleiche
mit der griechischen Antike, mit
deren selbstsicherer Ruhe und Grösse
er Anknüpfungspunkte fand. Deh-
mel äusserte sich sehr befriedigt
über mein Portrait.
Mit dem Katalog bin ich im wesent
lichen fertig; was an mir liegt, soll
geschehen, dass er im Herbst herauskomm t.
Bis zum 15 Juli habe ich noch viel
zu thun, dann kommen aber die
Ferien. Ich glaube, es wäre das Beste
wenn Sie ein paar Radirungen mach-
ten, die wir in ihm veröffentlichten;
dann wird das Buch mehr gekauft
werden, und darauf kommt es doch
an, das Interesse zu verbreiten. Ich
schicke Ihnen ein Exemplar des Kata
logs der Hamburger, das \den/ ich im vori
gen Jahr herausgegeben habe
Ich dachte dasselbe Format zu
nehmen; darnach müssten die
Grösse der Radirungen sich richten.
Mit dem Holzschnitt-Buchschmuck
fürchte ich, wird es nichts, oder
haben Sie Lust dazu? Nächster
Tage schicke ich die Kupferplatten.
Einige Katalogfragen kommen auch
noch.
Vor dem 15 Juli kann ich nicht an
Weimar denken. Vielleicht kommen
wir zweite Hälfte Juli oder Anfang
August. Empfehlen Sie uns Frau Dr
Förster-Nietzsche. Wenn Sie nach hier
kommen, thun Sie es doch erst nach
15. Sept; dann komme ich erst aus
den Ferien zurück.
Herzlichen Gruss von uns allen
Ihr
Schiefler
Omtalte personer og institusjoner:
, Richard Dehmel, Elisabeth Förster-Nietzsche, Eduard Schulte, Unter den Linden, Berliner Secession