Munchmuseet, MM K 2766

MM K 2766, Munchmuseet. Datert 25.03.1903. Brev fra Max Linde.

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Dr. Max Linde
Augenarzt
Lübeck, Breitestrasse 77.
25 März 1903
Sprechzeit 10-12 1/2 u. 4-5, Sonntags 10-12


    
    Lieber Herr Munch,


    Sogleich, als Ihr Brief
kam, habe ich an meinen
Bruder geschrieben und ihn
gebeten, nachzuforschen,
was der Grund sei, dass
Cassirer Ihnen keine Ab-
rechnung und Zahlung schickt.
Ich wollte wissen, ob Intrige
vorliegt oder Nachlässigkeit.
Mein Bruder schreibt mir
nun eben, dass allein
die Schuld liegt an Cassirers
unglaublicher Bummelei.

 

      

Er wirft einfach Telegramme
in den Papierkorb. Er
hat jetzt viel mit Secessions-
ausstellung zu thun und
kümmert sich nicht um
Correspondenz. Ich habe
ihm nun heute geschrieben
und ihn zunächst in
freundschaftlichem Ton gebeten
Ihnen Abrechnung und
Zahlung zu leisten und
hoffe, dass er das thun
wird. Sollte er das inner-
halb 8–10 Tagen nicht
thun, so werden wir
andere Saiten aufziehen
und ihm mit Rechts-
anwalt drohen. Schliess-
lich kommt das grobe
Geschütz an die Reihe.

 

      

Was Sie von dem Succès
de rire schreiben, wundert
mich nicht. Die Pariser
sind nämlich genau dieselben
Kinder, wie die Berliner. Pub-
licum bleibt Publicum.
Im Ganzen glaube ich, dass
Sie jetzt in Deutschland mehr
Verständnis finden werden,
als in Frankreich. Das
macht das verwandtere
Blut. Wie ja auch Ibsen
und Björnson in Deutschland
leichter verstanden werden.
In reiner Malerei, glaube
ich, verstehen die Franzosen
mehr. Was gut gemalt ist,
hat in Paris stets zuerst
Aufsehen gemacht. Ich
glaube, dass Sie Recht
thun, in einiger Zeit eine

 

      

grosse Separatausstellung
mit sämtlichen graphischen
Arbeiten zu machen.

    Meine Frau ist noch
in Partenkirchen bei
München. Ich bin
Strohwittwer, habe aber
in meiner Praxis viel
zu thun.

    Wenn Sie Geld brauchen,
bitte ich um Nachricht.

    
    Mit freundlichem
Gruss
 Ihr
Linde