Munchmuseet, MM K 3937

MM K 3937, Munchmuseet. Datert 28.07.1926. Brev fra Gustav Hartlaub, Stadtische Kunsthalle Mannheim.

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STÄDTISCHE KUNSTHALLE MANNHEIM

    
28. Juli 1926.


Abschrift.
    Herrn
    Prof. Edvard Munch
    Sköien
    bei Oslo


    Sehr geehrter Herr Munch!


    Wie Ihnen vielleicht Herr Dr. Linde, Lübeck mitgeteilt hat,
hat die städtische Kunsthalle in Mannheim vor einiger Zeit aus Dr.
Lindes Besitz ein Bild von Ihnen erworben. Ausserdem besitzt unser
graphisches Kabinett noch eine grosse Anzahl Ihrer Radierungen, die
bereits mein Vorgänger, Herr Direktor Wichert, seinerzeit von Dr. Linde
gekauft hatte. Sie ersehen daraus vielleicht, wie bedeutend hier in
Mannheim das Interesse für Ihre Kunst ist und werden es verstehen,
wenn ich den lebhaften Wunsch habe, einmal in den Haupträumen unse-
res Museums eine umfassende Kollektivausstellung Ihrer Gemälde und
Ihrer Graphik vorzuführen. Im Herbst bietet sich infolge Neueröff-
nung von Ausstellungsräumen in der Kunsthalle eine besonders günstige
Gelegenheit zu wirksamster Vorführung Ihrer Kunst. Da sich nun augen-
blicklich auf der Dresdener Internationalen, sowie in der Münchner
Neuen Sezession
eine beträchtliche Anzahl Ihrer Werke befinden, würde

 

      

würde ich grössten Wert darauf legen, wenn es gelänge, diese beiden Kollektionen
möglichst geschlossen nach Schluss in Dresden und München hier in Mannheim
vorzuführen. Gewiss würde die Schau in ganz Südwestdeutschland der grössten
Aufmerksamkeit begegnen und wir würden alles tun durch Herausgabe eines illu-
strierten Katalogs und durch sorgfältigste Pressevorbereitung dieser bedeut-
samen Veranstaltung die genügende Resonanz zu verleihen.

    Soeben höre ich von Herrn Dr. Linde sowie von Herrn Prof. Schinnerer, dem
Vorstand der neuen Münchner Sezession, dass Sie selber, sehr geehrter Herr
Professor, über einen Hauptteil der Münchner Ausstellung verfügen; die Adressen
der übrigen Besitzer in Oslo, Hamburg, Berlin, München und Wien wird mir Herr
Prof. Schinnerer noch mitteilen. Ich nehme an, dass auch die meisten Bilder
in Dresden Ihnen persönlich gehören, habe jedoch auf meine Anfrage bei Herrn
Direktor Posse noch keine Antwort bekommen. Unter diesen Umständen nehme ich
mir die Freiheit, Sie persönlich dringend zu ersuchen, uns bei dem Zustandekommen
der Mannheimer Munchausstellung im unmittelbaren Anschluss an die Münchner und
Dresdner Veranstaltungen zu unterstützen. Selbstverständlich werde ich ver-
suchen, die Ausstellung noch über das Dresdener und Münchner Material hinaus zu
erweitern, sodass eine möglichst vollständige Übersicht über Ihr Lebenswerk
geboten werden kann. Die deutschen Adressen, die evtl. noch in Betracht kommen,
sind mir wohl ziemlich vollständig bekannt. Aber natürlich wäre ich Ihnen für
Winke und Hinweise in dieser Hinsicht sehr dankbar und ich brauche ja nicht
besonders zu betonen, dass ich alles tun würde, um bei der Einrichtung der
Ausstellung Ihre besonderen Wünsche nach Möglichkeit zu berücksichtigen.

    Ich reise im August selbst noch einmal nach Dresden und München und
wäre glücklich, wenn ich schon vorher eine kurze – hoffentlich zustimmende –
Mitteilung von Ihnen in Händen hätte. Leider habe ich zu spät von Ihrem Aufent-
halt in Wiesbaden gehört, sonst würde ich mir erlaubt haben, Sie persönlich
aufzusuchen oder Sie zu einem Besuch unseres Museums, dessen Sammlung deutscher
und französischer Malerei ja bekannt ist, einzuladen.

    
    Mit dem Ausdruck ausgezeichneter Hochachtung bin ich
    Ihr ergebenster
gez. Dr. G. Hartlaub.
Direktor der Kunsthalle.