Munchmuseet, MM K 3952
MM K 3952, Munchmuseet. Datert 24.10.1927. Brev fra F. Bruckmann A.G. Verlag.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Herrn Edvard Munch,
Skoyen bei Oslo
Hochgeehrter Herr!
Wir beehren uns Ihnen heute das Novemberheft unserer Zeit-
schrift „Die Kunst” zu übersenden, in welchem wir mit Ihrer Geneh-
migung 2 Bilder von Ihnen innerhalb eines Aufsatzes über die Kunst-
halle in Mannheim reproduziert haben.
Zu unseren unendlichen Bedauern haben wir auch auf unseren
letzten Brief wegen einer grossen Farbenlichtdruck Wiedergabe des
Bildes „Kinder auf der Brücke” keine Antwort von Ihnen erhalten,
auch nicht die unserem Schreiben beigefügte Karte zurückbekommen.
Während Sie anderen Verlagsanstalten Ihre Bilder farbig reproduzie-
ren lassen, und sogar gestatten, dass diese Firmen mit Ihrer Begut-
achtung des betreffenden Druckes Reklame betreiben, wir meinen damit
die Firma Piper & Co., lehnen Sie uns jedes Entgegenkommen ab, ob-
wohl wir seit so langen Jahren für Ihre Kunst durch unsere Zeit-
schrift werben. Wir vermögen uns nicht zu erklären, warum Sie uns in
dieser Sache so zurücksetzen, während Sie anderen Firmen Piper &Co.
und Photographische Gesellschaft Berlin die doch gewiss bisher für
Ihre Kunst nichts getan haben, die Genehmigung gegeben haben. Das Be-
dauern, dass wir das sehr schöne Bild „Kinder auf der Brücke” nicht
reproduzieren dürfen, wird von sehr vielen Leuten geteilt, die wirk
lich künstlerisch empfinden, und auf deren Urteil Sie immerhin viel
leicht etwas geben dürften. So hat uns vor einigen Tagen Herr Gehei-\m/-
rat Neumann in Heidelberg, der Verfasser des berühmten in unserem
Verlage erschienenen Rembrandtwerkes von demselben Bilde gesprochen,
und uns das Bedauern darüber ausgesprochen, dass eine so herrliche
Sache nicht weiteren Kreisen, durch eine unserer schönen Farbenlicht-
druck Reproduktionen, wie wir sie für unsere Medicidrucke anwenden
zugänglich gemacht wird. Dass die führenden deutschen Galerie Direk
toren zu künstlerischen Erziehungszwecken die farbige Reproduktion
der Meisterwerke gerne sehen und unterstützen, haben wir Ihnen schon
früher gesagt. Wir fürchten, Sie sind immer noch in dem Glauben be-
fangen, wir wollten eine kleine autotx\y/pische Reproduktion machen,
die schon wegen ihrer Verkleinerung dem Original natürlich sehr
vieles schuldig bleiben muss. Das ist aber nicht unsere Absicht,
sondern es ist eine sehr grosse, mit den höchsten künstlerischen Re-
produktionsmitteln hergestellte Wiedergabe beabsichtigt, die sicher
alle Schönheiten des Originales bringen wird.
Wir bitten nochmals um Ihre Genehmigung.
In vorzüglicher Hochachtung
F.BRUCKMANN A.-G.
Kirchgraber